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Energetische Gebäudesanierung richtig planen

16.06.2011  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Baudienst.

Auch die Lebensgewohnheiten der Hausbewohner spielen eine Rolle

Es gibt viele Möglichkeiten, um Raumwärmeverluste durch die Gebäudehülle zu verringern und das Temperaturniveau in der Wohnung rund ums Jahr ausgeglichen zu gestalten. Wer aus einer betagten Energieschleuder ein behagliches Zuhause für sich und/oder andere machen will, sollte sich mit verschiedenen Maßnahmen zur energetischen Sanierung befassen. Dabei empfiehlt es sich, nicht gleich den erstbesten Anbieter zu beauftragen, sondern sich alternative Dämmkonzepte ausarbeiten zu lassen. Die Vorschläge sollten von qualifizierten Zimmerei- oder Maler- bzw. Stuckateurbetrieben eingeholt werden und den baulichen Gegebenheiten ebenso Rechnung tragen wie den individuellen Lebensgewohnheiten und Komfortbedürfnissen der Hausbewohner, rät der Verband Holzfaser Dämmstoffe (VHD).

"Vor Inangriffnahme energetischer Sanierungsmaßnahmen sollte sich jeder Hauseigentümer ein detailliertes Dämmkonzept ausarbeiten lassen, das die baulichen Gegebenheiten ebenso widerspiegelt wie seine persönlichen Komfortbedürfnisse und Energiesparwünsche. Schließlich macht es einen Unterschied, ob jemand leicht friert und daher viel Heizwärme braucht oder schnell schwitzt und deshalb kühlere Räume bevorzugt. Ebenso ist zu berücksichtigen, ob man sich ständig in der Wohnung aufhält oder nur am Abend, über Nacht und zeitweise am Wochenende. Die Menschen leben nun einmal recht verschieden; demzufolge kann es auch kein einheitliches Dämmkonzept für alle geben", betont Dr.-Ing. Tobias Wiegand, Geschäftsführer beim Verband Holzfaser Dämmstoffe (VHD) in Wuppertal.

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Ein Blick auf die Verbrauchsstatistik zeigt, wie nötig die Verringerung des Gebäudeenergiebedarfs in Deutschland ist: Gut ein Drittel des gesamten Energieverbrauchs entfällt auf die Privathaushalte. Nahezu drei Viertel der privat verbrauchten Energie dienen zum Beheizen von Wohnräumen. Gerade bei gemauerten Altbauten kommt es häufig vor, dass die Wände zwar dick aussehen, aber zahlreiche Wärmebrücken aufweisen; ein Altbau-typischer Brennstoffbedarf von bis zu 30 Liter Heizöl bzw. Kubikmeter Gas pro Quadratmeter Wohnfläche im Jahr kommt so zustande. Zum Vergleich: Im Neubau liegt der durchschnittliche Bedarf bei weniger als 7 Liter Heizöl bzw. Kubikmeter Gas pro Quadratmeter Wohnfläche im Jahr. Mit Dämmstoffen aus Holzfasern und Wärmedämmverbundsystemen (WDVS), die auf Holzfaserdämmplatten basieren, lässt sich die erforderliche Energieeinsparung ohne Wenn und Aber erzielen. Sinn macht, die Außenwände und den Dachstuhl dämmen zu lassen und dabei marode Fenster gegen energiesparende Mehrscheiben-Modelle auszuwechseln. Steht der Altbau unter Denkmalschutz, bietet sich eine kompakte, raumseitig montierte Innendämmung an. Bei den meisten Stein auf Stein gebauten Häusern lässt sich hingegen ein Wärmedämmverbundsystem an den Außenwänden anbringen, wodurch kein einziger Quadratzentimeter Wohnfläche verloren geht. Die Montage der Außenwanddämmung kann auf verputztem oder verklinkertem Mauerwerk entweder direkt oder vermittels einer Holzunter- bzw. Trägerkonstruktion erfolgen. Unterkonstruktionen bieten die Möglichkeit, in den Gefachen zusätzliche Elektro- und Wasserleitungen unterzubringen, ohne dass das Mauerwerk dafür extra aufgestemmt werden müsste. Die neu verlegten Rohre und Kabel lassen sich anschließend komplett umdämmen, wofür Holzfaser-Gefachdämmstoffe ebenso in Frage kommen wie Zellulose.

An der Fassade entpuppen sich Holzfaser-Wärmedämmverbundsysteme als wahre Energiesparkünstler. Systeme, die die Mitgliedsunternehmen im Verband Holzfaser Dämmstoffe anbieten, werden von unabhängigen Stellen geprüft und verfügen ausnahmslos über die in Deutschland vorgeschriebene bauaufsichtliche Zulassung. Darin ist unter anderem geregelt, welche Holzfaserdämmplatten in welchem Format und in welcher Dicke auf welchem Untergrund verbaut werden dürfen, wie und mit welchen Befestigungsmitteln die Montage zu erfolgen hat etc. Außerdem sind alle zulässigen Varianten der äußeren Bekleidung aufgeführt, zum Beispiel Putz, Holz oder Klinker. An die Materialien der benannten Hersteller ist der Verarbeiterbetrieb gebunden. Das heißt für die Praxis, dass alle Komponenten eines WDV-Systems - ganz gleich, auf welchem Dämmstoff es basiert - ausnahmslos dem Zulassungsbescheid entsprechen müssen, um dem Baurecht zu genügen. Bauherren, die ganz sicher gehen wollen, sollten sich die Zulassungsurkunde zeigen lassen und bei der Montage ein Auge darauf haben, dass alle eingesetzten Materialien von ein und demselben Systemanbieter stammen.

Dämmen unterm Dach

Auch unterm Dach sind Dämmmaßnahmen sinnvoll und notwendig. Dabei sollten vor allem die Dachschrägen fachmännisch gedämmt werden, sofern der ehemalige Speicher künftig als Wohnraum dienen soll: Andernfalls ist der Fußboden des unbewohnten Dachgeschosses so aufzudämmen, dass aus den tiefer gelegenen Geschossen keine Raumwärme nach oben entweicht. Gut zu wissen: Das Dämmen der obersten Geschossdecke ist mit wenigen Ausnahmen bis Ende dieses Jahres Pflicht. Denn ab 1. Januar 2012 darf der Wärmedurchgangskoeffizient U maximal 0,24 W/m2K betragen. Von dieser Nachdämmpflicht, die die Energieeinspar-Verordnung 2009 vorschreibt, sind überwiegend ältere Mauerwerksbauten betroffen - Wohnblöcke und andere Mehrgeschossgebäude ebenso wie Ein- und Zweifamilienhäuser.

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Quelle: pressetext / Verband Holzfaser Dämmstoffe e.V.
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