Virtuelle Teams arbeiten ergebnisorientiert und informationstechnisch vernetzt an
gemeinsamen Zielen und Arbeitsaufträgen. Aufgrund dieser Definitionen kann
man zu dem Schluss kommen, dass ein Großteil der Teamarbeit mittlerweile virtuell
bzw. verteilt stattfindet – auch wenn dies bisher nicht so bewusst wahrgenommen
wurde.
Somit könnte man auch davon ausgehen, dass es sich eigentlich nur
um „alten Wein in neuen Schläuchen“ handelt. Zahlreiche wissenschaftliche
Untersuchungen und die betriebliche Praxis zeigen jedoch, dass es sich wirklich
um eine „neue“ Art der Zusammenarbeit handelt, die durchaus ihre Tücken hat
und dass es keineswegs selbstverständlich ist, dass sie reibungslos klappt.
Grundsätzlich gilt für virtuelle Teams, dass
- sie eine kleine Gruppe voneinander abhängiger Mitglieder sind, die gemeinsam
ein Projekt bearbeiten bzw. gemeinsame Arbeitsaufträge haben;
- sich die Mitglieder der Gruppe als ein Team verstehen und sich mit gemeinsamer
Identität und gemeinsamen Zielen zusammengehörig fühlen;
- um das gemeinsame Ziel zu erreichen, die verschiedenen Fähigkeiten und
Kompetenzen der Mitglieder zusammengeführt werden müssen, so dass die
Aufgaben in kollektiver Verantwortung über Raum-, Zeit- und gegebenenfalls
auch Organisationsgrenzen hinweg erfüllt werden können;
- technische Hilfsmittel die Basis der Zusammenarbeit bilden;
- die Gruppe zeitlich begrenzt aktiv ist und geografisch verstreut miteinander
arbeitet.
Die größte Falle liegt darin, dass man die Kommunikation unterschätzt.
Der Austausch
von Informationen allein macht noch kein Team aus. Wichtig ist, dass der
Zusammenhalt stimmt, so dass das Engagement der Einzelnen für das Team
gelingt. Ein Beispiel ist der Umgang mit positiven Rückmeldungen. Das in Bayern
übliche „paßt schon“ etwa ist sehr vielschichtig. Bei traditionellen Teams erkennt
man über die Mimik und Gestik, wie es gemeint ist, ob anerkennend, neutral
oder eher genervt.
Wenn man eine solche Botschaft virtuell übermittelt, fehlen
diese nonverbalen Informationen. Um hier Reibungsverluste und Missverständnisse
zu verhindern, ist es wichtig, dass man sich zu Beginn der Zusammenarbeit
einigt:
Wie wollen wir kommunizieren?
Wie wollen wir miteinander umgehen?
Wie gehen wir mit Konflikten um?
Quelle: Mag. Ursula della Schiava-Winkler
Die Autorin
Mag. Ursula della Schiava-Winkler, selbstständige Beraterin, Trainerin,
Psychotherapeutin und Coach sowie Gründerin der Academy4socialskills. ist spezialisiert auf die Themenstellungen Coaching, soziale Kompetenz und Organisationsentwicklung. Sie ist Lehrsupervisorin und Ausbildnerin der EAS, Lehrbeauftragte an der FH Klagenfurt zum Thema systemisches Management und an der FH Campus Wien zum Thema Gruppendynamik sowie Lehrbeauftragte an der FH Wiener Neustadt für Beraterkompetenzen und den internationalen Fachhochschullehrgang zum Thema Führungsverhalten und Führungsverständnis.