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Cloud Computing setzt sich nur langsam durch

24.01.2011  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: ManagerGate.

Deloitte-Befragung: Deutsche Unternehmen sehen Vorteile, fürchten aber Kontrollverlust

Unternehmen in Deutschland zeigen sich gegenüber Cloud Computing bislang eher reserviert: Die Mehrheit der für den Deloitte-Report „Cloud Computing in Deutschland“ befragten Firmen setzt keine entsprechenden Lösungen ein oder bevorzugt konservative Varianten wie das etablierte Software-as-a-Service-Modell. Diejenigen Unternehmen, die sich mit dem Thema beschäftigen, versprechen sich mehr Flexibilität, Skalierbarkeit und Effizienz. Teilweise wurden bisher aber die avisierten Ziele noch nicht erreicht. Auch ist der Aufwand bei der Umsetzung oft größer als erwartet. Zudem bestehen nach wie vor maßgebliche Bedenken, Cloud Computing bei geschäftskritischen Anwendungen und Kernprozessen zu nutzen. Wichtigster Treiber für die Initiierung von Cloud-Computing-Projekten ist die IT-Abteilung. Die Umfrage wurde zusammen mit der BITKOM bei Unternehmen aus den Bereichen Telekommunikation, Medien und Technologie, Fertigung und Financial Services, mit einem Umsatz von mehr als 100 Millionen Euro per annum, durchgeführt.

„Cloud Computing verspricht den Nutzern eine Vielzahl von Vorteilen. Dabei gibt es mehrere Typen: die ‚klassische’ externe Cloud, die private Cloud und eine Hybridform. Auch bei den Servicemodellen gibt es mehrere Optionen, hauptsächlich Software-as-a-Service, Platform-as-a-Service und Infrastructure-as-a-Service“, erklärt Robert Horndasch, Partner TMT bei Deloitte.


Konservative Grundhaltung

Die befragten Unternehmen behandeln das Thema Cloud Computing eher konservativ – und auch durchaus mit Skepsis. So setzen knapp 60 Prozent der Befragten generell keine Cloud-Computing-Lösung ein und wollen es auch auf absehbare Zeit nicht tun. Hauptgründe: Angst vor Kontrollverlust und mangelnde Datensicherheit (je über 60%).


Kaum strategische Dimension

Bei denjenigen Unternehmen, die Cloud-Computing-Lösungen nutzen, hat dies nur bei knapp 20 Prozent auch strategische Bedeutung. Im Vordergrund stehen Wirtschaftlichkeit, funktionale Vorteile sowie Verfügbarkeit von Services. 50 Prozent der Befragten geben jedoch an, dass sie ihre Ziele bislang nicht erreicht haben.


Private Cloud gibt am meisten Sicherheit

Wenn Unternehmen Cloud-Computing-Angebote nutzen, bezieht sich das vor allem auf die Software-as-a-Service-Variante, während die „Plattform“- und „Infrastruktur“-Modelle zurzeit höchstens als Pilotprojekte erprobt werden. Dabei stehen vor allem die Kosten sowie – im Fall von privaten Clouds – die Compliance im Fokus. Letztere Variante wird aus Kontrollgründen einer Public Cloud oder einer Hybridlösung vorgezogen.


Weder zurück noch volle Kraft voraus

Ein Ergebnis der Pilotprojekte ist, dass die Produktivsetzung einer Cloud-Computing-Lösung oft aufwendiger ist als erwartet – das Ziel signifikanter Kostenreduktionen ist nur mittelfristig zu erreichen. Dennoch will die Mehrheit der Befragten Cloud Computing nutzen und nicht zu früheren Lösungen zurückkehren. Ein Viertel will aber bis auf Weiteres lediglich den Status quo halten und weitere Entwicklungen abwarten.


Initiative geht von IT aus

Cloud Computing ist fast ausschließlich ein reines IT-Thema: In über einem Drittel der Fälle werden entsprechende Initiativen aus der Unternehmens-IT heraus getrieben, in 40 Prozent der Fälle von IT- und Fachabteilungen gemeinsam. Lediglich bei 14 Prozent der Unternehmen geht der Impuls direkt von einer Fachabteilung aus. Verwendung finden die Lösungen derzeit vor allem in Bereichen mit leicht standardisierbaren Prozessen.

„Cloud Computing scheint in Deutschland noch unter einem Vertrauensdefizit zu leiden. Vorteile wie Skalierbarkeit und Flexibilität werden zwar wahrgenommen, aber die Skepsis im Hinblick auf Datensicherheit und Prozesskontrolle überwiegt bei vielen. Bezeichnend ist die Tatsache, dass sich unter den fünf am häufigsten aufgeführten – und damit etabliertesten – Cloud-Anbietern kein einziges deutsches Unternehmen befand. Hier herrscht Nachholbedarf“, ergänzt Robert Horndasch.

Den kompletten Report finden Sie hier zum Download.

Quelle: Deloitte & Touche GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
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