20.02.2012 — Online-Redaktion Verlag Dashöfer. Quelle: Institut Arbeit und Qualifikation.
Doch etliche – überwiegend südosteuropäische Länder – sind noch weit von dieser Richtmarke entfernt. Das zeigt der aktuelle Altersübergangsreport aus dem Institut Arbeit und Qualifikation (IAQ) der Universität Duisburg-Essen. Er wurde im Auftrag der Hans-Böckler-Stiftung und des Forschungsnetzwerks Alterssicherung erstellt.
PD Dr. Martin Brussig und Dr. Sarah Mümken untersuchen darin auf Grundlage der europäischen Arbeitskräfteerhebung (European Labour Force Survey - EU-LFS) die Alterserwerbsbeteiligung in 28 europäischen Ländern. Wie sie feststellten, arbeiten ältere Männer zwar generell häufiger als ältere Frauen, die weibliche Alterserwerbstätigkeit ist aber prozentual stärker gewachsen. Die Beschäftigung hängt zudem stark vom Qualifikationsniveau ab: Personen mit höherer Bildung sind bedeutend häufiger und länger berufstätig als Ältere mit niedrigen Abschlüssen. Allerdings hat unter älteren Geringqualifizierten die Erwerbsbeteiligung besonders zugenommen.
Fast überall in Europa unterstützten demographische Effekte diesen Anstieg. In Deutschland ist dieser Aspekt vergleichsweise stark, doch zwei Drittel der Zunahme gehen hier auf einen realen Anstieg der Alterserwerbsbeteiligung zurück, rechneten die Forscher.
Mit zunehmendem Alter reduzieren immer mehr Männer wie auch Frauen ihre Arbeitszeiten, insbesondere ab dem 65. Lebensjahr. Die Arbeitsmarktexperten werten das als Hinweis darauf, dass in höherem Alter eine Weiterbeschäftigung eher mit weniger Wochenstunden möglich ist. „Die hohe Teilzeitquote der Älteren auch im europäischen Vergleich belegt, dass es einen erheblichen Bedarf an Arbeitszeitflexibilisierung im Altersübergang gibt.“
Quelle: Institut Arbeit und Qualifikation
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