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„Ich habe das Gefühl, ich mache alles falsch“

09.08.2012  — Gertrud Zeller.  Quelle: Verlag Dashöfer GmbH.

In Ihrer heutigen Kolumne berichtet unsere Office-Expertin Gertrud Zeller, wie sich Missverständnisse unter KollegInnen verselbstständigen können.

Wer kennt es nicht, dieses Gefühl? Meine Teilnehmerin (wir nennen sie Olivia) ist sehr unglücklich, sie fühlt sich gemobbt. Was war passiert? Ihre Kollegin (wir nennen sie Stefanie) kam in ihr Büro gebraust, ruft laut „die Analyse ist total falsch, total falsch!“ und meine Teilnehmerin war außer sich. Sie hatte sich so viel Mühe gegeben und wollte alles richtig machen – sie war auch erst wenige Wochen im Unternehmen. Nun sollte alles falsch sein? Und wieso bekam sie dies von der Kollegin gesagt und nicht vom Chef? Sie war sehr irritiert, schwieg und schluckte alles in sich hinein.

Doch dann kam unser Seminar. Es sollte ein entspanntes Seminar für alle Assistentinnen des Unternehmens werden. So war der Plan. Doch bei unserem Seminarthema „Umgang miteinander“ kam das Thema plötzlich auf den Tisch. Die Frage nach dem „Was soll besser werden?“ wurde erstmal von Stefanie nicht beantwortet. Doch plötzlich brach es aus ihr heraus. „Als du (Olivia) damals die Analyse falsch gemacht hast, fühlte ich mich von dir nicht ernst genommen!“ Daraufhin Olivia: „Was, du hast mir gar nichts zu sagen. Wieso hast du dich damals eingemischt? Das ging dich doch gar nichts an!“ Und so ging es weiter. Es gab Vorwürfe, Tränen und nach ca. 30 anstrengenden Minuten löste sich der Konflikt in Lachen auf und es war gut. Nachhaltig gut.

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Stefanie neigt dazu, sich einzumischen. Auch wenn es sie nichts angeht. Das hat sie in dieser Auseinandersetzung verstanden. Bei der Situation von damals meinte sie nicht, dass die Analyse falsch war. Sie meinte einfach, die Formatierung sei falsch. Doch woher sollte Olivia das wissen? Stefanie hätte es einfach sagen sollen und zwar in einem normalen, sachlichen Ton. Olivia fühlte sich gemaßregelt, belehrt. Und sie konnte damit gar nicht umgehen. Deshalb zog sie sich zurück. Weil sie sich zurückzog, fühlte sich Stefanie ungerecht behandelt. Beide sprachen nicht mehr miteinander. Wie gut, dass wir diese Situation im Seminar lösen konnten.

Kommunikation ist wirklich alles. Wie oft passiert es im Büro, dass wir uns falsch verstanden fühlen? Dass wir denken, wir hätten etwas falsch gemacht? Dabei hat sich der andere möglicherweise nur anders ausgedrückt.

Es gibt die verbale und die nonverbale Kommunikation. Wir drücken immer etwas aus, auch wenn wir nichts sagen. Und außerdem: Der Ton macht die Musik. Achten Sie auf Ihre Stimme und auf Ihre Wortwahl, wenn Sie mit Ihren Mitmenschen sprechen. Hören Sie mehr zu – achten Sie drauf, was der andere wirklich von Ihnen will. Mein besonderer Tipp für Sie: Sagen Sie erstmal DANKE. "Danke, dass du mich darauf aufmerksam machst". "Danke, dass dir dies aufgefallen ist." Dadurch wertschätzen Sie die Worte des anderen und schaffen sich selbst einen Puffer.

Ich wünsche Ihnen wunderbare Gespräche mit Ihren Kollegen, Vorgesetzten und allen Menschen, mit denen Sie tagtäglich zu tun haben. Das Leben ist wirklich viel zu kurz für Missverständnisse.

Herzliche und kommunikative Grüße sendet Ihnen Ihre
Gertrud Zeller



Die Autorin:

20-jährige Berufserfahrung im Chefsekretariat. Seit 1999 selbstständige Seminarleiterin. Sie ist Mitinhaberin des Unternehmens "Die Seminarschneider" und „Trainerin aus Leidenschaft“. Frau Zeller hat einen Lehrauftrag für Rhetorik, Präsentation und Besprechungsmanagement an der Hochschule Pforzheim und ist außerdem für viele Seminaranbieter und eigene Kunden tätig. Ihr Herz schlägt vor allen Dingen für die Themen Präsentation, Veranstaltungsmanagement, Protokollführung und besonders für alle Themen rund um das Sekretariat. Durch ihre langjährige praktische Erfahrung im Assistenzbereich versteht es Frau Zeller bereits von der ersten Minute an im Seminar sehr praxisnah zu berichten und zu handeln.

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