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'Eine Blamage'

02.08.2012  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung.

Kommentar der "Neuen Osnabrücker Zeitung" zum Landtags-Neubau in Niedersachsen

Osnabrück (ots) - Wann hat dieses Drama ein Ende? Wieder einmal ist ein Versuch gescheitert, den maroden Plenartrakt des niedersächsischen Landtages zu erneuern. Ob ein dritter Anlauf erfolgreich sein wird, steht in den Sternen. Bisher haben sich die Politiker jedenfalls kräftig blamiert. Vor gut zehn Jahren entschieden sie sich nach einem Architektenwettbewerb für einen Umbau mit Sanierung des bestehenden Komplexes, dann aber legten sie das Projekt aus Furcht vor Wählerunmut auf Eis. Ein Jahrzehnt später startete der Landtag einen weiteren Wettbewerb, doch auch jetzt wird der preisgekrönte Entwurf, ein gläserner Neubau, nicht umgesetzt.

Und wieder sind es Kostengründe, die ins Feld geführt werden. Formal erscheinen sie auch durchaus nachvollziehbar, weil Architekt Yi das gesteckte Limit um mindestens 23 Millionen Euro überzogen hat. Fakt ist allerdings, dass der Glastempel auch bei Einhaltung des Kostenrahmens nie Realität geworden wäre. Alle Fraktionen hatten sich längst den Protesten gegen den Abriss des denkmalgeschützten Altbaus gebeugt und dem Yi-Projekt Ade gesagt. Das Schlimme an diesem unsäglichen Hin und Her sind die inzwischen verschwendeten Steuergelder. Dazu zählen nicht nur die Planungskosten, sondern vor allem die Mehrausgaben der Sanierung, die durch steigende Preise und fortschreitenden Verfall der Bausubstanz entstehen. Das geht in die Millionen.

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