Empfehlung an die EU-Staaten: Mehr Nichtraucherzonen im Freien einrichten

18.09.2024  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Europäische Kommission.

Die Europäische Kommission empfiehlt den EU-Mitgliedstaaten, Nichtraucherzonen auf bestimmte Außenbereiche auszudehnen, beispielsweise Spielplätze, Schwimmbäder, öffentliche Gebäude oder Bahnhöfe. Dadurch soll unter anderem Krebserkrankungen vorgebeugt werden.

Viele Krebserkrankungen und andere Krankheiten können durch einfache Veränderungen unseres Lebensstils und unserer Umgebung vollständig verhindert werden. Die heutige Empfehlung ist ein weiterer wichtiger Schritt, um die Ziele von Europas Plan gegen den Krebs zu erreichen und sicherzustellen, dass die Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger im Mittelpunkt der EU-Politik steht.
– Margaritis Schinas, Vizepräsident der EU-Kommission

Jedes Jahr verlieren in der EU 700.000 Menschen aufgrund des Tabakkonsums ihr Leben, unter ihnen Zehntausende durch Passivrauchen. In einer Europäischen Gesundheitsunion haben wir die Pflicht, unsere Bürgerinnen und Bürger, insbesondere Kinder und Jugendliche, vor schädlichem Rauch und schädlichen Emissionen zu schützen.
– EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides

Vorschlag der EU-Kommission

Die Kommission schlägt vor, die Empfehlung des Rates über rauchfreie Umgebungen zu überarbeiten. Konkret empfiehlt die Kommission in der neuen Initiative, dass die Mitgliedstaaten ihre Maßnahmen zur rauchfreien Umwelt auf wichtige Außenbereiche ausweiten, um die Menschen in der EU, insbesondere Kinder und Jugendliche, besser zu schützen.

Zu diesen Bereichen gehören Freizeitbereiche im Freien, in denen Kinder wahrscheinlich zusammenkommen, wie öffentliche Spielplätze, Vergnügungsparks und Schwimmbäder; Außenbereiche, die mit Gesundheits- und Bildungseinrichtungen verbunden sind; öffentliche Gebäude; Dienstleistungseinrichtungen; sowie Haltestellen und Bahnhöfe.

Geltung auch für E-Zigaretten und andere neue Produkte

Empfohlen wird auch, dass die Mitgliedstaaten ihre Politik der rauchfreien Umwelt auf neue Produkte wie erhitzte Tabakerzeugnisse und elektronische Zigaretten ausweiten, die zunehmend sehr junge Nutzer erreichen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte die negativen Auswirkungen dieser neu auftretenden Produkte, einschließlich erheblicher Atemwegs- und Herz-Kreislauf-Probleme, hervorgehoben.

Darüber hinaus ermutigt die Kommission die Mitgliedstaaten, bewährte Verfahren auszutauschen und die internationale Zusammenarbeit zu stärken, um die Wirkung der in der gesamten EU ergriffenen Maßnahmen zu maximieren. Die Kommission wird Unterstützung leisten, unter anderem durch einen direkten Zuschuss in Höhe von 16 Millionen Euro aus dem Programm EU4Health und 80 Millionen Euro aus dem Forschungsprogramm Horizont Europa. Die Kommission wird auch ein Präventions-Toolkit entwickeln, um den Schutz der Gesundheit von Kindern und Jugendlichen zu unterstützen.

Umsetzung Aufgabe der EU-Staaten

Die heutigen Empfehlungen für einen besseren Schutz der Menschen vor Passivrauchen und Aerosolen richten sich an die Mitgliedstaaten. Da die Gesundheitspolitik in die Zuständigkeit der Mitgliedstaaten fällt, werden sie aufgefordert, diese Empfehlungen nach eigenem Ermessen umzusetzen, d. h. unter Berücksichtigung ihrer nationalen Gegebenheiten und Bedürfnisse.

Hintergrund

In Europas Plan gegen den Krebs wurde das Ziel festgelegt, bis 2040 eine tabakfreie Generation zu schaffen, in der weniger als 5 Prozent der Bevölkerung Tabak konsumieren.

Tabak ist der größte Krebsrisikofaktor in Europa. Mehr als ein Viertel der Krebstoten in der EU, Island und Norwegen ist auf das Rauchen zurückzuführen. Todesfälle und andere Gesundheitsindikatoren (wie Herzinfarkte in der Allgemeinbevölkerung und Verbesserungen der Atemwege) haben sich dank rauchfreier Umgebungen verbessert.

Die heutige Empfehlung bezieht sich insbesondere auf neue Produkte wie erhitzte Tabakerzeugnisse und elektronische Zigaretten (E-Zigaretten). Diese Produkte haben ihren Marktanteil erheblich erhöht. Häufig werden sie mit irreführenden Angaben über ihre angebliche Sicherheit oder ihren Nutzen als Raucherentwöhnungswerkzeuge gekennzeichnet.

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Bild: Pixabay (Pexels, Pexels Lizenz)

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