29.06.2021 — Online-Redaktion Verlag Dashöfer. Quelle: .
Ecovis-Steuerberaterin Marion Dechant in München gibt einen Überblick über die neuen Regeln.
Steuerpflichtige sind mobiler denn je. Bereits vor dem Gesetz verlangte das Finanzamt Steuern, wenn
Die Wegzugsbesteuerung griff aber auch zum Beispiel dann, wenn jemand Anteile an einen nicht in Deutschland unbeschränkt Steuerpflichtigen verschenkte oder die Ansässigkeit nach einem Doppelbesteuerungsabkommen wechselte.
Unternehmer Müller lebte bisher in Deutschland. Er möchte nach Österreich ziehen. Er ist zu 60 Prozent an einer GmbH beteiligt. Durch die Aufgabe seines Wohnsitzes in Deutschland endet hier seine unbeschränkte Steuerpflicht. Den Wegzug nach Österreich betrachtet das deutsche Steuerrecht als Verkauf seiner GmbH-Beteiligung. Obwohl Unternehmer Müller tatsächlich keine Beteiligung verkauft hat und kein Geld bekommt, soll er also Steuern zahlen. Bei Umzügen ins EU-/EWR-Ausland ließ sich die Steuer bisher unbefristet, zinslos und ohne Sicherheiten zu bieten stunden. Zieht Unternehmer Müller wieder zurück nach Deutschland, muss er keine Steuern zahlen.
„Vor allem für Steuerpflichtige, die ins EU-/EWR-Ausland ziehen, sind die Neuregelungen größtenteils negativ. Die bisher sehr günstige Stundungsregelung fällt weg. Plant der Steuerpflichtige zurückzuziehen, muss er jetzt außerdem die einheitlich geltenden Fristen im Auge behalten“, sagt Ecovis-Steuerberaterin Marion Dechant in München.
Das Gesetz soll hybride Gestaltungen über Staatsgrenzen hinweg vermeiden. Von einer hybriden Gestaltung spricht man,
Um das zu vermeiden, schränkt das Gesetz jetzt für verschiedene Situationen den Betriebsausgabenabzug ein.
Zudem hat der Gesetzgeber die Besteuerung von Beteiligungseinkünften und die Hinzurechnungsbesteuerung neu geregelt.
Das Gesetz tritt, bis auf einige Ausnahmen, am Tag nach der Verkündung in Kraft.
„Dem Gesetzgeber ist die internationale Steuervermeidung ein Dorn im Auge. Deswegen hat er heute mit dem Gesetz die ATAD-Richtlinie umgesetzt, die alle EU-Staaten umsetzen müssen“, sagt Marion Dechant.
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