Finanzkrise der kommunalen Haushalte schlägt sich auch auf Bibliotheken durch

23.10.2024  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Deutscher Bibliotheksverband e.V. (dbv).

In „Bibliotheken 2024“ gibt der Deutsche Bibliotheksverband e. V. (dbv) einen Überblick über die aktuellen Handlungsfelder der mehr als 8.000 Öffentlichen und wissenschaftlichen Bibliotheken in Deutschland. Nach Jahren der Einsparungen und stagnierender Budgets verschärft sich die Lage weiter.

Neben der Stärkung von Schulbibliotheken für mehr Bildungsgerechtigkeit sowie der Förderung von Medien und Informationskompetenz angesichts von Desinformationskampagnen werden darin auch die Nutzung von Künstlicher Intelligenz in Bibliotheken sowie das geplante Forschungsdatengesetz der Bundesregierung behandelt. Die Publikation „Bibliotheken 2024“ kann hier heruntergeladen werden.

Zum Erscheinen des Berichts erklärt Volker Heller, Bundesvorsitzender des dbv: „Der aktuelle Bericht ‚Bibliotheken 2024‘ zeigt, auf wieviel unterschiedliche Arten Bibliotheken den Zugang zu faktenbasierten Informationen gewährleisten. Sorge bereiten uns allerdings die klammen Haushalte der Kommunen und die Folgen für die Öffentlichen Bibliotheken. Denn als freiwillige Aufgabe der Kommunen sind sie besonders gefährdet. Dabei braucht es gerade vor dem Hintergrund der Bildungsmisere und dem Zuwachs demokratie- und pluralismusfeindlicher Einstellungen starke Bibliotheken. Wir fordern daher Bund, Länder und Kommunen auf, zukunftsfeste Finanzierungslösungen für Bibliotheken zu entwickeln, damit sie ihrem Auftrag auch in Krisenzeiten nachkommen können.“

Zur Finanzsituation

Die Finanzkrise der kommunalen Haushalte schlägt sich auch auf Bibliotheken durch. Dies belegt die jährliche bundesweite Umfrage zur Finanzsituation der Öffentlichen Bibliotheken unter den dbv-Mitgliedern. Nach Jahren der Einsparungen und stagnierender Budgets verschärft sich aktuell die Lage weiter. 29 % der befragten Öffentlichen Bibliotheken sind von Haushaltskonsolidierungsmaßnahmen für das kommende Jahr betroffen. 17 % geben an, unter einer globalen Haushaltssperre zu stehen oder vergleichbare grundlegende Einschränkungen zu haben. Eine Absenkung des Gesamtbudgets um mindestens 10 % verzeichnen aktuell 18 % der befragten Öffentlichen Bibliotheken. 2023 waren es noch ca. 14 %.

Zum Hintergrund

Einmal im Jahr legt der Deutsche Bibliotheksverband einen Bericht über die aktuellen Themen und Aufgaben von Bibliotheken vor. Darin veröffentlicht er auch eine jährliche bundesweite Umfrage zur Finanzsituation der Öffentlichen Bibliotheken unter den dbv-Mitgliedern. Die Publikation „Bibliotheken 2024“ kann hier heruntergeladen werden.

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Bild: kschneider2991 (Pixabay, Pixabay License)

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