Studie: Arbeitnehmer bangen nicht um ihren Arbeitsplatz
München, 26. November 2009. Im deutschen Finanz- und Rechnungswesen
macht sich Optimismus breit. Gegenüber einer Befragung vor
einem halben Jahr planen deutlich mehr Unternehmen die Neueinstellung
von Mitarbeitern. Auch die Finanzprofis selbst sehen ihren
Arbeitsmarkt im Aufwind und beurteilen ihre Jobs als sicher. Dies ist
ein Ergebnis der Financial Directions Survey 2009 des Unternehmens
Robert Half, das sich auf die Personalvermittlung von Fach- und
Führungskräften spezialisiert hat. An der Studie haben über 1.400
Mitarbeiter aus dem Finanz- und Personalwesen aus neun Ländern
teilgenommen.
Die Zeit der personellen Schrumpfkur geht bei einer wachsenden Anzahl
von Finanzabteilungen zu Ende. So plant derzeit nahezu jedes vierte
Unternehmen, in den nächsten sechs Monaten die Belegschaft zu
vergrößern. Vor einem halben Jahr zeigten sich die Firmen noch deutlich
pessimistischer, als nur gut jede zehnte innerhalb der nächsten sechs
Monate neue Experten im Finanzwesen rekrutieren wollte. Auch im
internationalen Vergleich sind die deutschen Betriebe deutlich zuversichtlicher
als ausländische Unternehmen, von denen nur 16 Prozent neue
Stellen ausschreiben wollen. Die Anzahl der Firmen, die Personal abbauen
müssen, ist in Deutschland leicht zurückgegangen – von 16 Prozent im
Frühjahr auf aktuell 14 Prozent.
Sichere Arbeitsplätze
Nicht nur die Unternehmen blicken optimistisch in die Zukunft, sondern
auch die Mitarbeiter. Sie beurteilen die Sicherheit ihrer Jobs mit großer
Mehrheit positiv. 80 Prozent der Experten im Finanzwesen machen sich
keinerlei Sorgen um ihren Arbeitsplatz. Nur sechs Prozent von ihnen
fürchten, demnächst ein Kündigungsschreiben ihres Arbeitgebers zu
bekommen.
Weniger optimistisch schätzen die deutschen Fachkräfte im Finanz- und
Rechnungswesen hingegen die Rahmenbedingungen am Arbeitsplatz ein.
Mit einem gleich bleibenden Gehalt rechnet knapp die Hälfte der Befragten
(49 Prozent). 39 Prozent befürchten eine Kürzung oder komplette
Streichung der Bonuszahlungen. Mehr als jeder Dritte erwartet außerdem
ein erhöhtes Arbeitsaufkommen aufgrund des Weggangs von Kollegen (35
Prozent).
„Die Zahlen der Financial Directions Survey stimmen optimistisch, zeigen
sie doch einen leichten Aufwärtstrend für den Arbeitsmarkt“, kommentiert
Sven Hennige, Managing Director Central Europe bei Robert Half
International, die Ergebnisse der Studie. „Dies gibt den Arbeitnehmern das
gute Gefühl, sich keine Sorgen um ihren Arbeitsplatz machen zu müssen,
wenn sie momentan auch noch ein paar Einbußen bei den Arbeitsbedingungen
zu spüren bekommen. Doch die Erfahrung zeigt, dass die
Entwicklung bei den Gehältern und Boni bald ebenfalls nach oben zeigt,
sobald sich der momentane Aufwind als stabil erweist.“