Das Krisenjahr 2009 hat in den Finanzabteilungen
seine Spuren hinterlassen. Während die Fixgehälter der
Finanzmanager auf Vorjahresniveau blieben, mussten sie bei den
Zusatzleistungen erhebliche Einbußen hinnehmen. Dies zeigt der
„Gehaltsspiegel Finanz- und Rechnungswesen 2010“, für den der in
diesem Bereich führende Personaldienstleister Robert Half über 1.800
anonyme Fragebögen aus Deutschland auswertete.
Gehaltserhöhungen waren 2009 für viele Arbeitnehmer im Finanzwesen
eher Wunschtraum denn Realität. Besonders Manager wie CFOs oder
Leiter Finanzen müssen den Gürtel enger schnallen. Sie verzichteten im
letzten Jahr nicht nur auf Gehaltserhöhungen, sondern erhielten auch
deutlich weniger Zusatzleistungen. So verfügt nur noch etwa ein Drittel von
ihnen über einen Firmenwagen, was im Vergleich zum Vorjahr einem
Rückgang von 20 Prozent entspricht.
Controller profitieren am meisten
Auch beim restlichen Finanzpersonal profitiert 2010 nur noch ein Drittel von
einer erhöhten Zahlungsbereitschaft des Arbeitgebers – im Vergleich zu
zwei Dritteln im Vorjahr. Einzige positive Ausnahme sind die Mitarbeiter im
Controlling. Jeder zweite kam in den vergangenen zwölf Monaten in den
Genuss eines gestiegenen Lohns.
Positive Aussichten
Besserung ist allerdings in Sicht: Aktuell mehren sich die Anzeichen, dass
mit dem beginnenden Aufschwung auch die Freigiebigkeit der Unternehmen
in punkto Gehältern wieder zunimmt. Laut der aktuellen Studie
Workplace Survey 2010 plant ein Drittel der Firmen, die Löhne der
Mitarbeiter anzuheben.
„Nach dem Krisenjahr 2009 ist es nicht verwunderlich, dass die meisten
Finanzexperten 2010 keine Gehaltszuwächse verzeichnen können“,
erläutert Sven Hennige, Managing Director Central Europe von Robert Half
International. „Doch ist es für Unternehmen empfehlenswert, sich
baldmöglichst auch materiell bei ihren Angestellten für deren gutes
Krisenmanagement zu bedanken. Dabei steigern nicht nur Gehaltserhöhungen
die Motivation der Angestellten –oftmals bleiben sie auch
aufgrund attraktiver Zusatzleistungen ihrem Arbeitgeber treu.“
Flexible Arbeitszeiten weiter hoch im Kurs
Auch während der Krise profitierte ein großer Teil der Angestellten im
Finanzwesen von verschiedenen Vergünstigungen seines Arbeitgebers.
Dabei waren die meistgewährten Angebote 2010 identisch mit denen des
Vorjahres: flexible Arbeitszeiten, vermögenswirksame Leistungen sowie
Weihnachts- und Urlaubsgeld. Ebenso wie bei den Gehältern stagnierte
aber auch bei den zusätzlichen Leistungen im Jahr 2009 die Entwicklung.
Der „Gehaltsspiegel Finanz- und Rechnungswesen 2010“ gibt dazu einen
detaillierten Überblick und steht unter www.roberthalf.de/gehalt zum
Download zur Verfügung.
Kreativität beim Honorieren von Engagement
Nicht alle Unternehmen sind aktuell schon in der Lage, ihren Mitarbeitern
Gehaltserhöhungen zu gewähren. Dabei gibt es einige andere interessante
Möglichkeiten, die Einsatzbereitschaft der Belegschaft zu honorieren.
Fünf Tipps für mehr Anerkennung ohne Gehaltserhöhung:
- Gute Leistung soll belohnt werden:
Vereinbaren Mitarbeiter mit ihren
Vorgesetzen möglichst konkrete Ziele, können diese nach Erreichen
beispielsweise durch einen besonderen Bonus finanziell gewürdigt werden.
- Marktwert steigern:
Lebenslanges Lernen ist in der modernen
Wissensgesellschaft essenziell – besonders, wenn es darum geht, die
Karrierechancen zu erhöhen. Darum lohnt es sich auch für den Mitarbeiter,
wenn der Arbeitgeber eine Fortbildung finanziert und dafür auch Arbeitszeit
zur Verfügung stellt.
- Kostenlos mobil:
Fahrtkosten machen meist einen nicht geringen Anteil an
der monatlichen Belastung eines Arbeitnehmers aus. Dies kann leicht
geändert werden, wenn der Arbeitgeber die Anfahrtskosten übernimmt oder
sogar einen Dienstwagen zur Verfügung stellt – und dies als Betriebskosten
absetzen kann.
- Time is money:
Kann der Arbeitgeber gar keine finanziellen Zugeständnisse
machen, ist vielleicht eine Erhöhung der Urlaubstage oder die Gewährung
von Sonderurlaub die Lösung. Denn auch so kann der Stundenlohn steigen,
ohne dass Mehrkosten entstehen.
- Work-Life-Balance:
Für viele Arbeitnehmer spielt der Ausgleich zwischen
Beruf und Privatleben eine wichtige Rolle. Eine Lockerung der
Anwesenheitszeiten oder die Einrichtung eines Home Office kann für viele
Mitarbeiter eine Nullrunde beim Gehalt kompensieren.
Position Jahresbruttogehalt in Euro | (nach 3 bis 5 Jahren Berufserfahrung) |
Chief Financial Officer | 72.000 - 82.000 |
Leiter Finanzen | 63.000 - 73.000 |
Leiter Controlling | 62.000 - 70.000 |
Wirtschaftsprüfer | 50.000 - 85.000 |
Treasury | 50.000 - 57.000 |
Controller | 47.000 – 55.000 |
Credit Manager | 43.000 - 54.000 |
Bilanzbuchhalter | 42.000 - 52.000 |
Finanzbuchhalter | 34.000 - 38.000 |
Debitoren-/Kreditorenbuchhalter | 32.000 - 36.000 |
Die Pressemitteilung können Sie unter
www.roberthalf.de/Presse abrufen.
Dort finden Sie auch Informationen zu früheren Studien.
Aktuelles rund um das Thema Karriere finden Sie ab sofort auch auf
Xing und
Twitter.
Quelle: Robert Half Finance & Accounting