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Kienbaum-Studie zur Vergütung in Krankenhäusern

25.01.2010  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Kienbaum Consultants International GmbH.

Chefarzt verdient doppelt so viel wie Krankenhausmanager

Die Gehälter von Führungskräften in Krankenhäusern variieren stark: Während Chefärzte mit durchschnittlich 266.000 Euro im Jahr vergütet werden, verdienen ihre Geschäftsführer- und Vorstandskollegen 120.000 Euro weniger. Damit erhalten nichtärztliche Führungskräfte im Schnitt nur rund halb so viel wie in einer vergleichbaren Position in einem Wirtschaftsunternehmen. Dies sind Ergebnisse der Vergütungsstudie „Führungs- und Fachkräfte in Krankenhäusern“ der Managementberatung Kienbaum, zu der die Daten von 2.055 Positionen aus 184 Krankenhäusern erhoben wurden. „Die eklatanten Gehaltsunterschiede machen einen Wechsel vom Krankenhaus in reine Wirtschaftsunternehmen vor allem für Nachwuchsführungskräfte attraktiv. Die Optimierung ihrer Vergütungssysteme ist für Krankenhäuser unumgänglich, um die Mitarbeiter langfristig binden zu können“, sagt Kienbaum-Vergütungsexperte Christian Näser.


Fachärzte bekommen 6,9 Prozent mehr Gehalt

Von Juli 2008 bis Juli 2009 stiegen die Gehälter der ärztlichen Führungskräfte in Krankenhäusern im Durchschnitt um 5,3 Prozent. Mit durchschnittlich 6,9 Prozent machten Fachärzte den größten Gehaltssprung. Nichtärztliche Angestellte konnten ihr Salär im Vergleich zum Vorjahr im Schnitt um 2,7 Prozent steigern. Die größte Gehaltssteigerung erzielten in dieser Gruppe die Geschäftsführer und Vorstände mit 3,1 Prozent.

Für das Jahr 2010 fallen die prognostizierten Gehaltssteigerungen mit durchschnittlich zwei Prozent wesentlich geringer aus als noch 2009. „Diese Prognose zeigt, dass auch Krankenhäuser in Zeiten der Wirtschaftskrise die Kostenbremse ziehen müssen. Deutlich geringere Gehaltssteigerungen sind die Folge, womit auch im Gesundheitswesen die Auswirkungen der allgemeinen Krise spürbar werden“, sagt Christian Näser.


Dienstwagen sind nur bei Geschäftsführern etabliert

Dienstwagen für Krankenhaus-Angestellte der unteren Führungsebenen sind nach wie vor kaum verbreitet: Während 61 Prozent der Geschäftsführer einen Dienstwagen fahren, wird nur 17 Prozent der Direktoriumsmitglieder – und damit neun Prozent weniger als noch im Jahr zuvor – ein PKW zur Verfügung gestellt. Abteilungsleitern (sechs Prozent) sowie Chef- und Oberärzten (sechs beziehungsweise vier Prozent) wird diese Zusatzleistung ebenfalls selten gewährt. Auch in den Anschaffungskosten unterscheiden sich die erfassten Positionen: Ein Dienstwagen für einen Geschäftsführer kostet im Durchschnitt 50.000 Euro, während für den eines Abteilungsleiters durchschnittlich 30.000 Euro investiert werden.


Betriebliche Altersversorgung bleibt wichtiger Bestandteil der Vergütung

In allen befragten Krankenhäusern erhalten Oberärzte, Fachärzte und Ärzte in Weiterbildung eine betriebliche Altersversorgung. 88 Prozent der Geschäftsführer und Vorstandsmitglieder beziehen ebenfalls diese Zusatzleistung. Durchschnittlich 85 Prozent der übrigen Positionen werden bei der Altersvorsorge vom Arbeitgeber unterstützt: 87 Prozent der Chefärzte, 84 Prozent der Führungskräfte der ersten Ebene und 83 Prozent der Mitglieder des Direktoriums erhalten eine betriebliche Altersversorgung. Weniger verbreitet sind diese Leistungen bei kleineren, privaten Kliniken und Mitarbeitern mit weniger als fünf Jahren Betriebszugehörigkeit. „Die betriebliche Altersversorgung ist für die Krankenhäuser eine Medaille mit zwei Seiten: Einerseits gewährleistet sie eine hohe Mitarbeiterbindung, andererseits ist sie jedoch die mit Abstand teuerste Zusatzleistung“, sagt Näser.
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