Aktuelle Mittelstandsstudie von HDI-Gerling und impulse: Entscheider halten an der Firmenrente fest, Mischfinanzierung
auch in Krisenzeiten vorstellbar
Mittelständische Unternehmen halten auch in wirtschaftlich
schwierigen Zeiten an der betrieblichen Altersversorgung (bAV)
fest. Für 14 Prozent der Mittelständler ist die Firmenrente sogar
trotz Finanzkrise wichtiger geworden. Die meisten Arbeitgeber
(82 Prozent) sehen sich auch selbst in ihrer Verantwortung
und sind bereit, sich an der betrieblichen Vorsorge ihrer
Mitarbeiter zu beteiligen. Das ergibt eine aktuelle Trendstudie des
Lebensversicherers HDI-Gerling und des Unternehmermagazins
impulse, bei der rund 800 Entscheider aus dem Mittelstand zur
derzeitigen und künftigen Bedeutung der bAV befragt wurden.
„Äußerst erfreulich ist, dass auch in Krisenzeiten nicht an der
Betriebsrente gerüttelt wird“, sagt Siegfried Hischke, Leiter
Produktmanagement Firmen bei HDI-Gerling Leben. Für 82 Prozent
der befragten Mittelständler hat sich die Einstellung zur bAV
durch die Wirtschaftskrise nicht geändert (siehe Grafik 1). Selbst
bei Unternehmen, die ihre Wirtschaftslage als schlecht einstufen,
rückt nur in Ausnahmefällen (sechs Prozent) die Firmenrente in den
Hintergrund.
Ähnlich stabil werden von den Befragten auch die Auswirkungen
auf die Umsetzung der bAV bewertet. Die Entscheider geben
an, dass sie größtenteils unverändert an der bAV festhalten (64
Prozent). Während fünf Prozent der Befragten die Betriebsrente
ausbauen wollen, geben lediglich zwei Prozent an, die bAV zu
reduzieren. Weitere neun Prozent gehen davon aus, dass sie bAVEntscheidungen
vertagen werden.
Ein Arbeitgeberzuschuss zugunsten der bAV ist auch in
Krisenzeiten durchaus vorstellbar bzw. haltbar. Lediglich 18 Prozent
lehnen die Mischfinanzierung ab, insbesondere in kleineren
Mittelstandsunternehmen (siehe Grafik 2). Der bAV-Experte
Hischke kommentiert: „Ich hätte gegenwärtig deutlich mehr
Zurückhaltung bei den Chefs erwartet, die freiwillig die Firmenrente
mitfinanzieren.“
Überraschend ist auch der eher schwache Kenntnisstand
der Mittelständler zu neuen rechtlichen Vorgaben. Gut die
Hälfte der Befragten weiß nicht über die Auswirkungen des
Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes (BilMoG) oder des neuen
Versorgungsausgleichs Bescheid. Unbekannt sind ebenfalls zu 41
Prozent die Folgen der Rente mit 67 (siehe Grafik 3). „Dies zeigt uns,
dass hier noch reichlich Beratungsbedarf ist“, so Hischke. „Damit sind
sowohl wir als Versicherer als auch die Unternehmen aufgerufen,
stärker zu informieren bzw. sich aktiv einzubringen.“
Insgesamt sieht für die Mehrzahl der Entscheider aus dem
Mittelstand die Zukunft der Betriebsrente positiv aus: 54 Prozent
aller Befragten geht davon aus, dass sich die bAV künftig im
deutschen Mittelstand weiter verbreiten wird – selbst wenn sie ihre
eigene wirtschaftliche Lage derzeit als „nicht gut“ einschätzen.