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Initiationsriten verhelfen nicht zur Teambildung

26.04.2010  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: none.

Teamfördernde Aktivitäten im Sport - wie etwa Initiationszeremonien - gehören zur Tradition, allerdings sind sie kaum dazu geeignet, den Teamgeist und damit das Zusammenhörigkeitsgefühl zu heben. Zu diesem Schluss kommen zwei Psychologinnen beim Jahrestreffen der British Psychological Society, die derzeit in Stratford-Upon-Avon stattfindet.

Für die Studie haben Moira Lafferty von der University of Chester http://www.chester.ac.uk und Caroline Wright von der Liverpool Hope University http://www.hope.ac.uk 100 Athleten im Alter zwischen 18 und 24 Jahren untersucht. "Initiationszeremonien wurden sehr häufig als Aufnahmeriten für neue Mitspieler oder Teamkollegen beschrieben", so Lafferty. Trotz der Versuche, unangebrachte Riten auszurotten, gebe es immer noch Hinweise darauf, dass es diese gibt, so die Forscherin.


Initiation als Aufnahmeritual

"Aufnahmezeremonien in ein Sportteam als Initiation zu bezeichnen, ist im Prinzip falsch", meint der Experte Manfred Twrznik, Leiter der Männerseminare http://www.maennerseminare.at im pressetext-Interview. "Wenn man die Initiation ins Mannsein genauer betrachtet, geht es darum, den Übergang vom Kind zum Erwachsenen rituell zu vollziehen", erklärt der Experte. Das sei zunächst die Trennung vom bisher gewohnten Umfeld, die Vorbereitung auf das Leben als Erwachsener - dabei die Konfrontation und der zu erlernende Umgang mit Schmerz, Leid und Tod.

"Ein weiterer Bestandteil ist das Einweihen in die Geheimnisse des Erwachsenseins." Eine Initiation sei nichts Banales. Es stelle sich die Frage, ob in einem Sportlerteam eine solche Bezeichnung überhaupt anwendbar sei. "Dass es um Inhalte geht, die in Initiationen auch vorkommen, ist unbestritten", meint Twzrnik. Dass solche Riten für den Gruppenzusammenhalt nicht viel bringen, sei vorstellbar.


Initiation im Sportverein als Kultur

"Nach einer Initiation ändert sich am Status-quo des Initiierten einiges, da er als vollwertiges Mitglied in der Gemeinschaft aufgenommen wurde", meint Twrznik. Das sei bei typischen Initiationsriten wie sie auch an manchen Universitäten oder in Studentenverbänden vollzogen werden, ähnlich. Twrznik hält von diesen Ritualen allerdings nichts. Die Forschungsresultate der britischen Psychologinnen zeigten, dass auch einfache Gruppenaktivitäten wie etwa gemeinsame Mahlzeiten keine wesentliche Wirkung auf die Kohäsion der Gruppe zeigten. Das gelte für Teamsportarten wie Fußball, Rugby und Cricket ebenso wie für Tennis, Badminton und Reiten.

"Die Initiationsriten von Sportvereinen, die den Teamgeist heben sollen, basieren aller Wahrscheinlichkeit nach auf das Traditionen der Teams und werden vielfach als Teil ihrer Kultur wahrgenommen und bezeichnet", so die Forscherin.


Quelle: Pressetext.com
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