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Einsame Entscheidungen kommen nicht an

07.07.2010  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: none.

Wenn Führungskräfte Entscheidungen in Unternehmen und Organisationen allein im stillen Kämmerlein treffen, fördert das bei der Belegschaft Frust.

Dies ergab eine aktuelle Studie des Beratungsunternehmens COMTEAM AG mit dem Titel „Gut entschieden? – Zur Qualität von Entscheidungsprozessen in Unternehmen“, bei der überwiegend Mitarbeiter aus größeren deutschsprachigen Unternehmen teilnahmen.

Zwei Drittel von 233 befragten Fach- und Führungskräften sind von den getroffenen Entscheidungen in ihrem Unternehmen nicht so recht überzeugt. Nur wenige Führungskräfte besitzen die Fähigkeit, eine Entscheidung über einen bestimmten Zeitraum offen zu lassen im Hinblick auf das Ergebnis. 70 Prozent haben nach Ansicht der Studienteilnehmer von Beginn an eine Lösung im Kopf und möchten diese durchsetzen. Offensichtlich werden Mitarbeiter und Kollegen am Entscheidungsprozess beteiligt – jedoch nach Ansicht von über 40 Prozent oftmals nur zum Schein: Es sei schon vorher klar, was herauskommen muss.


Suche nach Argumenten, die das Bauchgefühl legitimieren

Die COMTEAM-Studie „Führung 2.0“ aus dem Jahr 2009 hatte ergeben, dass Führungskräfte vor allem als Entscheider und Strategen gefordert werden. Die diesjährige Studie zur Qualität von Entscheidungsprozessen zeigt, dass sie dieser Rolle häufig noch nicht gewachsen sind. 660 Entscheidungen wurden genauer analysiert. „Entscheidungen werden häufig als Machtfragen verstanden“, fasst Lorenz Forchhammer, Leiter der Studie und COMTEAM-Vorstand, zusammen. „Der Entscheidungsprozess wird dann oft nur noch als Alibi empfunden, um eigentlich schon gefällte Entscheidungen vor sich selbst und den Betroffenen zu legitimieren bzw. Argumente zu finden, die zur Entscheidung passen“, so Forchhammer. Die Mitarbeiter zeigten sich oberflächlich mit den getroffenen Entscheidungen zwar einverstanden, die Gründe seien ihnen aber nicht klar und folglich würden diese Entscheidungen nicht engagiert mitgetragen.


Reifeentscheidungen erfordern Mut zu Alternativen

Laut den Befragten verfügen nur 40 Prozent der Führungskräfte über die Entscheiderkompetenz, Komplexität treffend einzuschätzen und daraus Schlüsse für das weitere Vorgehen zu ziehen. „Gerade bei komplexen Unternehmensentscheidungen raten wir dazu, das Gewicht einer Entscheidung nicht allein zu tragen, sondern gemeinsam mit den Kollegen und Mitarbeitern nach Lösungen zu suchen und Alternativen abzuwägen“, berichtet Forchhammer. Entscheidungen, die akzeptiert werden wollen, bräuchten sowohl eine bestimmte methodische Vorgehensweise, als auch den Mut zur lösungsoffenen Auseinandersetzung. „Fazit der Studie ist,“ schließt Forchhammer: „Komplexe Entscheidungen einsam zu fällen, verspielt Qualität und Akzeptanz. Chancen und Potenziale bleiben ungenutzt, die besten Köpfe werden frustriert. Welches Unternehmen kann sich das leisten?“


Quelle: ComTeam
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