Studie: Deutsche wollen sparen

21.10.2024  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: TeamBank AG.

Beim Konsum herrscht in Deutschland derzeit vor allem Zurückhaltung. 70 Prozent der Bundesbürgerinnen und Bundesbürger wollen wegen der hohen Preise geplante Ausgaben reduzieren oder sogar ganz darauf verzichten.

Im Vergleich zum Februar 2024 ist die Sparbereitschaft leicht um drei Prozentpunkte gestiegen. Besonders ausgeprägt ist dieser Trend in der Mittelschicht. 78 Prozent der Befragten mit einem Haushaltseinkommen von 3.000 bis 4.000 Euro wollen auf Ausgaben verzichten. Ab einem Einkommen von 4.000 Euro sind es 68 Prozent. Das sind Ergebnisse der repräsentativen Studie „TeamBank-Liquiditätsbarometer“.

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Am höchsten ist die Sparbereitschaft bei Restaurantbesuchen. 32 Prozent planen, hier auf Ausgaben zu verzichten. Bei einem Einkommen von 3.000 bis 4.000 Euro sind es sogar 37 Prozent. An zweiter Stelle stehen Urlaubsreisen. Hier will sich jeder fünfte Deutsche einschränken. Dahinter folgen mit 17 Prozent Investitionen in die Wohnungseinrichtung. Wie hoch die Sparneigung ist, zeigt auch, dass 63 Prozent in den kommenden zwölf Monaten Rücklagen für besondere Anschaffungen bilden wollen.

Finanzielle Zuversicht wächst nur langsam

Trotz des verhaltenen Konsumklimas hellt sich die Stimmung der Deutschen rund um ihre Finanzen, wenn auch nur sehr langsam, auf. Dies belegt der Liquiditätsindex im Rahmen der Studie. Mit einem Indexwert von 11,5 Punkten setzt sich der Aufwärtstrend zum dritten Mal in Folge fort. Nach dem durch Pandemie und Energiepreiskrise ausgelösten Einbruch stieg der Wert im Juni 2023 erstmals wieder von 4,75 auf 5,5 Punkte und legte im Februar 2024 auf 8 Punkte zu. Vom bisherigen Höchstwert von 31,25 Punkten im Jahr 2019 ist der Indexwert allerdings noch weit entfernt.

Auch die individuellen finanziellen Möglichkeiten werden etwas optimistischer eingeschätzt: 67 Prozent der Deutschen bezeichnen ihre aktuelle Finanzlage als mindestens gut. Das sind vier Prozentpunkte mehr als noch im Februar 2024. Besonders stark verbessert hat sich die Situation der 18- bis 29-Jährigen. 74 Prozent von ihnen geht es finanziell mindestens gut. Zu Jahresbeginn waren es noch 13 Prozentpunkte weniger. Auch die Aussichten für die nächsten drei bis fünf Jahre sind etwas positiver. 40 Prozent sind der Meinung, dass ihre finanziellen Verhältnisse unverändert bleiben, das sind drei Prozentpunkte mehr als noch im Februar dieses Jahres. 35 Prozent sind zuversichtlich, dass sie zumindest etwas besser werden (Februar 2024: 34 Prozent).

„Die höheren Tarifabschlüsse in vielen Branchen konnten die finanzielle Stimmung der Menschen in Deutschland zwar etwas verbessern“, sagt Christian Polenz, Vorstandsvorsitzender der TeamBank.

Nach Abzug der hohen Inflation der letzten Jahre bleibt real jedoch kaum mehr Liquidität zur Verfügung. Die Folge ist eine anhaltende Konsumzurückhaltung.

Bild: kschneider2991 (Pixabay, Pixabay License)

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