D&B-Geschäftsoptimismus-Index: Deutsche Unternehmen unter den optimistischsten weltweit

16.07.2024  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Dun & Bradstreet Deutschland GmbH.

Der weltweite Geschäftsoptimismus ist im dritten Quartal 2024 im Vergleich zum Vorquartal gestiegen, wie der aktuelle Global Business Optimism Insights Report (GBOI) von Dun & Bradstreet zeigt. Deutsche Unternehmen zeigen sich besonders optimistisch:

Sowohl das Finanzvertrauen als auch die Investitionsbereitschaft steigen hierzulande deutlich stärker als im globalen Durchschnitt. Auch die Zuversicht in stabile Lieferketten festigt sich. Zudem belegen deutsche Unternehmen eine Spitzenposition im Bereich der ESG-Aktivitäten. Der GBOI analysiert die Geschäftsstimmung, Erwartungen zu Lieferketten, Finanz- und Investitionsbedingungen sowie ESG-Initiativen von 10.000 Unternehmen aus 17 Branchen in 32 Ländern.

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Weltweit mehr Zuversicht und stabilere Lieferketten, ESG gewinnt an Bedeutung

Der Global Business Optimism Index setzt seinen Aufwärtstrend fort und ist im dritten Quartal 2024 um 12,3 Prozent gegenüber dem Vorquartal auf 122 Punkte gestiegen. Unternehmen zeigen sich zuversichtlicher angesichts verbesserter makroökonomischer Bedingungen, steigender Umsätze und wachsender Auftragszahlen. Das Finanzvertrauen und die Investitionsbereitschaft haben weltweit ebenfalls zugenommen, besonders in Volkswirtschaften mit einer Lockerung der Geldpolitik. Dort werden günstigere Betriebsbedingungen und niedrigere Kreditkosten erwartet.

Diese positive Entwicklung spiegelt sich auch in einer Stabilisierung der globalen Lieferketten wider: Der Global Supply Chain Continuity Index ist um 1,2 Prozent auf 115 Punkte gestiegen. Zudem gewinnt Nachhaltigkeit weiter an Bedeutung: Der Global Business ESG Index erhöhte sich deutlich um acht Prozent auf 110 Punkte. Aktuell planen 57 Prozent der Unternehmen, ihre Budgets für ESG-bezogene Maßnahmen zu erhöhen.

Deutschland im Aufwind

  • Global Business Optimism Index: Der Geschäftsoptimismus deutscher Unternehmen ist um zehn Prozent gestiegen, auch aufgrund der gesunkenen Leitzinsen. Mit 126 Punkten liegt er deutlich über dem globalen Durchschnitt von 122 Punkten. Weltweit betrachtet haben deutsche Unternehmen einen der stärksten Anstiege verzeichnet. Besonders stark war der Zuwachs bei mittleren und kleinen Unternehmen sowie im Dienstleistungssektor und in der Industrie.
  • Global Business Financial Confidence Index: Die finanzielle Zuversicht in der deutschen Wirtschaft ist im dritten Quartal 2024 deutlich gestiegen – ein Plus von acht Prozent auf 124 Punkte. Damit liegt der Wert über dem globalen Durchschnitt von 121 Punkten. Mittelständische und kleine Unternehmen zeigen sich optimistischer als Großunternehmen.
  • Global Business Investment Confidence Index: In Deutschland ist die Investitionsbereitschaft der Unternehmen zwar um 15 Prozent auf 125 Punkte gestiegen, bleibt jedoch hinter dem globalen Durchschnitt zurück, der einen Anstieg um 23 Prozent auf 130 Punkte verzeichnete. Diese Diskrepanz zeigt sich besonders deutlich bei kleinen Unternehmen in Deutschland im Vergleich zum weltweiten Trend, wo kleine Unternehmen eine wesentlich höhere Zunahme ihrer Investitionsbereitschaft aufweisen. Auch mittelständische Unternehmen in Deutschland verzeichneten einen Anstieg, während große Unternehmen zurückhaltender waren.
  • Global Supply Chain Continuity Index: Der Index für Lieferkettenkontinuität zeigt mit einem Plus von vier Prozent auf 128 Punkte eine leichte Entspannung. Dennoch bleiben viele Unternehmen aufgrund anhaltender geopolitischer Spannungen, hoher Transportkosten und klimabedingte Unterbrechungen besorgt. Hier schwindet das Vertrauen in stabile Lieferketten zunehmend, während der Dienstleistungssektor optimistischer gestimmt ist.
  • Global Business ESG Index: Mit einem Plus von 19,5 Prozent auf 127 Punkte erreicht der ESG-Index für deutsche Unternehmen weltweit nach Südkorea das höchste Niveau. Neue Regulierungen und ein wachsendes Bewusstsein für Nachhaltigkeitsthemen tragen dazu bei, dass Unternehmen ihre ESG-Aktivitäten verstärken.

Experteneinschätzungen zur aktuellen Entwicklung

"Der gestiegene Geschäftsoptimismus unterstreicht die bemerkenswerte Widerstandsfähigkeit Deutscher Unternehmen, die sich trotz globaler Herausforderungen wie geopolitischer Spannungen, regulatorischer Veränderungen, Inflationsdruck und Lieferkettenproblemen behaupten", so Dirk Radetzki, Chief Regional Officer, Central Europe bei Dun & Bradstreet.

Unternehmen sollten die aktuellen Entwicklungen genau beobachten und Chancen in dynamischeren Sektoren nutzen, insbesondere in Märkten mit geringerem Wachstum. Eine datenbasierte Strategie ist in diesem volatilen Umfeld unerlässlich, um Risiken zu minimieren und neue Potenziale zu erschließen.

"Der wiedererstarkte Optimismus, insbesondere im Bereich ESG, zeigt, wie stark regulatorische Entwicklungen die Stimmung von Unternehmen beeinflussen. Dieser Trend ist besonders in Deutschland spürbar, wo Unternehmen die neuen Anforderungen aktiv angehen", sagt Arun Singh, Globaler Chefökonom bei Dun & Bradstreet. "Um global wettbewerbsfähig zu bleiben, sollten Unternehmen diese Entwicklungen genau verfolgen. Es gilt, rechtliche Vorgaben einzuhalten, die Einhaltung von Vorschriften zu gewährleisten und die Faktoren zu verstehen, die diesen Optimismus weiter stärken."

Über den Global Business Optimism Insights Report

Der Global Business Optimism Insights Report basiert auf einer Umfrage in 32 Ländern mit rund 10.000 Unternehmen aus 17 Branchen. Er kombiniert diese Daten mit Dun & Bradstreets firmeneigenen Informationen und wirtschaftlicher Expertise. Der Bericht umfasst fünf Indizes, die den allgemeinen Geschäftsoptimismus sowie Erwartungen zur Lieferkettenkontinuität, zu Finanz- und Investitionsbedingungen sowie zu ESG-Initiativen widerspiegeln. Jeder Index bewertet Werte von 0 bis 100, wobei Werte über 50 eine Verbesserung und Werte unter 50 eine Verschlechterung des Optimismus anzeigen.

Bild: AlphaTradeZone (Pexels, Pexels Lizenz)

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