Leitbild

13.06.2024  — Von Prof. Dr. Konrad Umlauf. Quelle: Verlag Dashöfer GmbH

Prof. Dr. Konrad Umlauf: »Leitbild« (In: Erfolgreiches Management von Bibliotheken und Informationseinrichtungen, hrsg. von Prof. Cornelia VonhofProf. Dr. Konrad Umlauf, Auflage 85, Hamburg: Verlag Dashöfer 2024, Abschn. 3.2.6)

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3.2.6.1 Inhalte

langfristige und grundlegende Ziele

Leitbilder nennen die langfristigen und grundlegenden Ziele, Prinzipien und Werte von Organisationen und stellen Richtlinien für das Verhalten der Mitarbeiter bzw. Mitglieder dieser Organisation und der Organisation selbst dar.

Typischerweise in einem Leitbild genannte Themen sind:

  • die Ziele der Organisation insgesamt. Hier kann es beispielsweise um das Dienstleistungsprofil (so im Leitbild der UB/TIB Hannover oder im Leitbild der Herzog-August- Bibliothek Wolfenbüttel), um Zielgruppen, um das grundlegende Selbstverständnis, um Veränderungsbereitschaft (z.B. im Leitbild der UB Konstanz), um Optimierung der Arbeitsabläufe (z.B. im Leitbild der UB Leipzig) und Abbau von Hierarchien gehen.

  • die Ziele der Organisationsmitglieder bzw. -mitarbeiter. Hier stehen Mitarbeiterführung und -motivation, Konfliktbewältigung, allgemein Führungsgrundsätze im Mittelpunkt, im Leitbild der UB Dortmund z.B. Verbesserung der innerbetrieblichen Kommunikation.

  • die Ziele der Umwelt der Organisation, auf die die Organisation eingehen will. Das Leitbild soll eine Antwort auf die Ziele der Partner, der Kunden, des Umfelds geben und die eigene Organisation für diese attraktiv, unentbehrlich, begehrt machen.

Ein Leitbild bündelt die Organisationsidentität in einer kurzen Deklaration. Es ist Richtungsweiser und Imagegestalter. Es beantwortet vor allem vier Fragen in einer für die individuelle Bibliothek bzw. Informationseinrichtung spezifischen Weise:

  • Warum?

    Beweggründe (Warum?), bei kommunalen Bibliotheken z.B. eine spezifische Aussage, worin der Beitrag der Bibliothek zur Stadtentwicklung bestehen soll (Nukleus sozialer Netzwerke im Stadtteil, Zentrum für Lern- und Bildungsmedien, Portal zur digitalen Stadt…). Bei einer firmeninternen Spezialbibliothek oder Informationseinrichtung ist der Beitrag zur Wertschöpfung im Unternehmen ein zentraler Gedanke.

  • Was?

    Angebote und Ziele (Was?), z.B. bei einer Universitätsbibliothek ihre Dienstleistungen für Studium, Forschung und Lehre der Universität sowie darüber hinausgehende Aufgaben, etwa die einer Landesbibliothek.

  • Wie?

    Prinzipien, Haltungen (Wie?), z.B. Dienstleistungsgedanke, Bürgernähe, Wirtschaftlichkeit. Auch hier sind individuelle Ausformungen erforderlich. Denkbar wäre eine Aussage über zeitlich ausgedehnten Service, wenn sehr lange Öffnungszeiten für die Bibliothek ein gewichtiges Ziel sind. Diese Aussage im Leitbild würde bedeuten, dass im Fall von Personalabbau alles Mögliche zur Disposition gestellt werden kann, aber nicht die Dauer der Öffnungszeiten.

  • Wer? Für wen?

    Zielgruppen, Schwerpunkte (Wer? Für wen?), z.B. Professionalität, Kompetenz, Flexibilität des Personals, besonders wichtige Zielgruppen, vor allem die Zugehörigkeit zur übergeordneten Einrichtung. Spezifische Ausprägungen könnten Bezug nehmen auf wissenschaftlich qualifiziertes Personal, auf Hausgebundene als Zielgruppe usw.

3.2.6.2 Zielgruppen

Das Leitbild richtet sich an den Unterhaltsträger und die Kunden, aber auch an die Mitarbeiter, ggf. auch an die Öffentlichkeit. Der Öffentlichkeit und den potenziellen Kunden verdeutlicht das Leitbild, was man in der Bibliothek erwarten kann. Uninteressant sind beispielsweise die in den Selbstdarstellungen deutscher Öffentlicher Bibliotheken so häufigen Aussagen wie:

Buchbestand ca. 21.000 Bände (Romane, Sach- und Kinderbücher); dazu kommen ca. 1.000 Audiocassetten, 650 CD’s, 760 Videofilme, Zeitschriften, Sprachkurse und Spiele.

Besser ist zu sagen:

Mehr als 290.000 unerhörte Möglichkeiten für Kinder, Jugendliche und Erwachsene (Allgemeine Bibliotheken der GGG Basel).

Dem Unterhaltsträger soll das Leitbild deutlich machen, warum er Geld in die Einrichtung stecken soll und was er in qualitativer Hinsicht von der Bibliothek erwarten kann. Im Idealfall kann der Geldgeber erkennen, welchen Beitrag die Bibliothek zur Verwirklichung seiner Strategie leistet. Die Mitarbeiter artikulieren im Leitbild, mit welcher Haltung sie die Dienstleistungen erbringen.

3.2.6.3 Funktion

Entsprechend kann man als Funktionen eines Leitbildes nennen:

Funktionen für die Organisation insgesamt, nämlich:

  • Orientierungsfunktion

    Orientierungsfunktion (Setzung allgemeiner Organisationsziele),

  • Kohäsionsfunktion

    Kohäsionsfunktion (Festigung des Zusammenhalts der Organisationsuntergliederungen oder -teile),

  • Koordinationsfunktion (Abstimmung von dezentral oder in zeitlicher Folge getroffener Entscheidungen auf die Organisationsziele),

  • Prioritätensetzung

    Instrument zur Prioritätensetzung (Ausrichtung auf die mit den Organisationszielen genannten Schwerpunkte),

  • Instrument zur Verfahrensvereinfachung (Ausrichtung der Vielzahl von Entscheidungen an klaren Grundsätzen statt ständig neuer Grundsatzdebatten),

  • Stabilisierungsfunktion

    Stabilisierungsfunktion angesichts dynamischer Umfeldveränderungen.

Funktionen des Leitbildes für die Organisationsmitarbeiter:

  • Identifikationsfunktion

    Identifikationsfunktion,

  • Motivationsfunktion,

  • Orientierungsfunktion

    Orientierungsfunktion (Propagierung handlungsleitender Werte und Einstellungen),

  • organisationskulturelle Transformationsfunktion (Entwicklung der Organisationskultur als partizipativer Prozess).

Funktionen für die Umwelt:

  • Informationsfunktion

    Informationsfunktion,

  • Legitimationsfunktion

    Legitimationsfunktion

Damit kommt dem Leitbild – genauer gesagt: seiner angemessenen Umsetzung – die Bedeutung eines strategischen Erfolgsfaktors zu, denn (jedenfalls im Interaktionsansatz der Public-Relations-Theorie) hängt der Erfolg einer Organisation davon ab, wie sie sich mit internen und externen Interessengruppen aktiv im Sinn einer Interaktion auseinandersetzt.

3.2.6.4 Präsentation

eine halbe Seite bis maximal zwei Seiten Text

Ein Leitbild umfasst etwa eine halbe Seite bis maximal zwei Seiten Text. Über die Reihenfolge, in der die genannten Aspekte in der Schriftfassung des Leitbildes abgehandelt werden, gibt es unterschiedliche Empfehlungen.

Leitbilder können nüchtern oder journalistisch geschrieben sein; auch ihre Tonalität (trocken, humorvoll, rasant, solide, rational, emotional …) soll das Selbstverständnis der Organisation ausdrücken. Entsprechend ist die Frage zu entscheiden, ob das Leitbild nur aus einem Text bestehen oder mit Bildern, Cartoons, graphischen Elementen verziert sein soll. Manche Leitbilder sind neutral, manche in Wir-Form abgefasst.

3.2.6.5 Anforderungen an ein Leitbild

Delikat ist die Frage, ob das Leitbild Wirklichkeit beschreibt oder zu Verwirklichendes vorführt. Man kann sagen: Das Leitbild leitet die Mitarbeiter zum richtigen Handeln und bildet das gewünschte Image. Das kommt aber nicht daher, dass schöne Worte auf der Website stehen, sondern dieses Leiten und Bilden ist eine tägliche Herausforderung für alle im Betrieb, besonders für die Leitung.

Ein Leitbild soll ein paar Jahre tragen können. Jährliche Zielkataloge oder Arbeitsprogramme, Fünfjahreskonzepte sind teils aus dem Leitbild abzuleiten, wenn das Leitbild größere Umgestaltungen erfordert, teils sind solche Zielvereinbarungen nicht aus dem Leitbild ableitbar, müssen aber mit ihm kompatibel sein.

Leitbilder müssen folgende Anforderungen erfüllen:

Anforderungen an Leitbilder
  • Allgemeingültigkeit für die Organisation, keine Einzel- oder Sonderaspekte,

  • Organisationsgebundenheit statt organisationsübergreifender Allgemeingültigkeit,

  • Konzentration auf Wesentliches, keine Details,

  • Langfristigkeit,

  • Vollständigkeit hinsichtlich der Ziele wie auch der Wege,

  • Wahrhaftigkeit,

  • Realisierbarkeit,

  • Widerspruchsfreiheit,

  • Einfachheit und Verständlichkeit,

  • Anschaulichkeit, Klarheit, Bildhaftigkeit.

3.2.6.6 Motive für die Aufstellung von Leitbildern

Als allgemeiner Hintergrund für die Neigung zur Leitbildentwicklung werden vor allem die folgenden Faktoren genannt:

  • Kundenorientierung wird zur maßgeblichen Strategie im Wettbewerb.

  • Die hoheitlichen Funktionen des öffentlichen Dienstes (Vollzug von Vorschriften, Loyalität) reichen weder gegenüber den Mitarbeitern noch gegenüber den Bürgern aus, die Verausgabung von Steuermitteln zu legitimieren, die Mitarbeiter zu motivieren und die Bürger zufrieden zu stellen. Der öffentliche Dienst entdeckt Dienstleistungsfunktionen. Im Vergleich zu vielen anderen öffentlichen Einrichtungen sind Bibliotheken hier allerdings sehr weit vorangeschritten.

  • Der Anteil von standardisierten Produkten und Dienstleistungen geht zurück bzw. dieser Bereich wird durch Import aus Billiglohnländern abgedeckt. Individuelle bzw. kundenindividuell modifizierte Produkte und Dienstleistungen gewinnen an Bedeutung.

  • Die Dynamik des Wettbewerbs und des technisch-organisatorischen Wandels erfordert rasche Anpassungsfähigkeiten, schnelle Reaktionen und ständige Innovationen.

  • Wachstum der Unternehmen und Unternehmenszusammenschlüsse erfordern neue Instrumente der Schaffung von Organisationskohäsion (Lean Management, virtuelle Unternehmen, fraktale Fabriken, humanzentrierte Produktionssysteme).

  • Bei öffentlichen ebenso wie bei Unternehmens-Planungen sind an die Stelle umfassender und perfektionistischer, stark quantitativ ausgerichteter Ansätze solche Ansätze getreten, die mehr auf qualitativ formulierte Perspektiven und Szenarios setzen.

Maßnahmen der Organisations- bzw. Personalentwicklung

Interne Anlässe sind meistens Maßnahmen der Organisationsbzw. Personalentwicklung (siehe Kapitel 4.1). Die Einführung moderner, partizipativer Führungsstile fordert mitunter deutliche Verhaltensänderungen sowohl von den Vorgesetzten wie auch von den Mitarbeitern; so sollte z.B. die Leitbilderstellung an der UB Dortmund einen Prozess der Organisationsentwicklung in Gang setzen. Im Prozess der Organisationsentwicklung soll nicht selten einerseits die Selbständigkeit und die Entscheidungskompetenz von Mitarbeitern und Organisationsteilen, z.B. Filialbetrieben, erhöht werden, andererseits soll der damit verbundenen Tendenz zur Auseinanderentwicklung entgegengewirkt werden. In anderen Fällen zielt die Organisationsentwicklung auf die Überprüfung und Neudefinition der Arbeitsweisen und Dienstleistungen.

Externe Anlässe können sein:

  • Maßnahmen zur Imageverbesserung

    Maßnahmen zur Imageverbesserung, evtl. im Zusammenhang mit einer grundlegenden Überarbeitung der Öffentlichkeitsarbeit. Das Leitbild soll dann das neue Image propagieren.

  • Tief greifende Veränderungen des wirtschaftlichen, organisatorischen, technischen, sozialen und politischen Umfelds. Das Leitbild soll dann die eigene Position definieren, sei es die alte Position bestärken, sei es, eine neue Position vor Augen führen.

  • Impulse des Unterhaltsträgers, die wiederum solche Veränderungen reflektieren und in Fragen gipfeln können wie: Wozu brauchen wir noch die Bibliothek im Zeitalter des Internet? Ist die organisatorische Trennung von Bibliothek und Rechenzentrum noch angemessen? Auf externe Impulse ging beispielsweise die Leitbilderstellung in der UB Konstanz und in der UB/TIB Hannover zurück.

3.2.6.7 Leitbildgenese

Wenn das Leitbild die oben genannten Funktionen ausüben soll, dann darf es nicht einfach verkündet werden. Vielmehr muss es aus einem innerbetrieblichen Selbstverständigungsprozess hervorgehen. Auf diesen Kommunikationsprozess kommt es an. Das Leitbild ist sein Produkt.

top-down oder bottom-up

Die Erstellung eines Leitbildes kann top-down oder bottom-up erfolgen. Beim Top-down-Verfahren verkündet die Organisationsleitung einen Vorschlag den Mitarbeitern. Beim Bottomup- Verfahren initiiert man einen umfassenden Kommunikationsprozess unter allen Organisationsmitgliedern über alle Fragen, auf die das Leitbild eine Antwort geben soll, und dieses soll sich allmählich als herbeidiskutierter Konsens der Kommunikation herauskondensieren. In der Praxis geht man meistens Mittelwege; die hierbei eingesetzten Instrumente können beispielsweise sein:

  • verschiedenste Befragungstechniken wie vollstandisierter Kunden- oder Mitarbeitermonitor, teil- oder nichtstandisierte Kleingruppengespräche mit Kunden und Mitarbeitern, Einzelinterviews,

  • Analyseverfahren, wie z.B. Stärken-Schwächen-Analyse, Gemeinwesenanalyse, Konkurrenzanalyse, Marktsegmentierung, Portfolioanalyse, Produkt-Märkte-Matrix,

  • Moderationstechniken.

Ein pragmatisches und in der Praxis bewährtes Verfahren umfasst folgende Schritte. Die Schritte bei innerbetrieblichem Vorgehen sind in Schaubild 5 wiedergegeben. Die Maßnahmen, die dort in Klammern stehen, kann man nach Auffassung einiger Nestoren der Leitbildphilosophie überspringen. Schaubild 6 hält die Unterschiede zum Vorgehen unter Beteiligung der übergeordneten Instanz fest.

Schaubild 5: Leitbildentwicklung als innerbetrieblicher Prozess

  1. Problem taucht auf

  2. Leitung: Entscheidung über Ausarbeitung eines Leitbildes; Festlegung folgender Aspekte:

    • Ziele des Projekts

    • Projektorganisation: Kompetenzen, Beteiligung, Projektgruppe, ggf. Hinzuziehung eines Moderators

    • Projektablauf

    • Finanzierung

  3. Projektgruppe: Analysen, Lagebeurteilung, Skizzen erstellen [Materialien]. Die Projektgruppe kann teils von der Leitung berufen, teils von den Mitarbeitern gewählt sein. Sie soll hinsichtlich Abteilungen und Hierarchieebenen die ganze Organisation repräsentieren.

  4. (Information eines weiteren Kreises Beteiligter durch die erarbeiteten Materialien)

  5. (Äußerungen der weiteren Beteiligten schriftlich [z.B. Fragenbogen] oder Diskussionsveranstaltung)

  6. Leitung und Projektgruppe: (Auswertung von Punkt 5), Vorlage eines Entwurfes

  7. (Information eines weiteren Kreises Beteiligter, in kleineren Bibliotheken aller Mitarbeiter)

  8. (Äußerungen der weiteren Beteiligten schriftlich oder Diskussionsveranstaltung)

  9. Leitung und Projektgruppe: (Auswertung von Punkt 8), Vorlage des Leitbildes

  10. Leitung: Entscheidung über Inkraftsetzung. Mitunter wird diese Entscheidung durch offene oder geheime Abstimmung auf einer Betriebsversammlung oder durch schriftliche Stimmabgabe getroffen.

  11. Leitung und Mitarbeiter: Umsetzung, Konkretisierung

  12. Fortbildungsmaßnahmen

  13. Ausarbeitung von Konzepten und Aktionsplänen

  14. Formulierung von Zielen und Jahreszielen in Übereinstimmung mit dem Leitbild.

Dauer: Ca. 1 Jahr, bei kleinen Einrichtungen kürzer

Schaubild 6: Leitbildentwicklung unter Beteiligung der übergeordneten Instanz

Schritte wie in Schaubild 5, aber:

  • Entscheidung über Ausarbeitung und Inkraftsetzung liegt bei der übergeordneten Instanz, nicht bei der Leitung der Bibliothek

  • Anfangs Entscheidung, ob Leitbild für die Bibliothek oder für den Fachbereich (und darin die Bibliothek, z.B. Abteilung Innere Dienste, Kulturamt) oder für die Organisation insgesamt entwickelt werden soll

  • Kreis der Beteiligten: Bibliothek und Mitarbeiter in der Bibliothek, Fachbereichs-/Abteilungsleitung, Geschäftsführung, Bibliothekskommission, Rektorat der Hochschule, Gemeindevertreter

  • Erforderlichenfalls werden die Schritte 4/5 bzw. 7/8 abgestuft wiederholt unter Einbeziehung jeweils größer werdender Kreise Beteiligter

Dauer mindestens 1 Jahr

In einigen Bibliotheken wurden die Schritte zur Entwicklung eines Leitbildes nicht strikt wie in Schaubild 5 und Schaubild 6 angegeben durchlaufen. Mitunter gab es konzeptionelle Vorarbeiten, die wegen unklarer oder kontroverser Ziele steckengeblieben waren (z.B. in der Stadtbibliothek Bremen), und von einer neuen Leitung aufgegriffen und auf den Punkt gebracht wurden. Nicht selten wurde ein externer Berater engagiert (z.B. an den Universitätsbibliotheken Konstanz und Leipzig, an der UB/TIB Hannover); er soll insbesondere die Diskussionsrunden moderieren, die Schrittfolge steuern und sich inhaltlich zurückhalten.

3.2.6.8 Umsetzung des Leitbildes

Mitarbeiter sollen das Leitbild akzeptieren und danach handeln

Nachdem das Leitbild aufgestellt ist, kommt es maßgeblich auf die Kommunikation des Leitbildes an. Mitarbeiter und Umwelt sollen über das Leitbild in Kenntnis gesetzt werden, und mehr noch, sie sollen das Leitbild akzeptieren und danach handeln.

  • Die Vorgesetzten sollen das Leitbild den Mitarbeitern vorleben.

  • Die Mitarbeiter sollen das Leitbild umsetzen. An der UB Dortmund beispielsweise bewirkte die Umsetzung des Leitbildes die Einführung integrierter Geschäftsgänge. An der UB/TIB Hannover wurden Arbeitsgruppen gebildet, die innerhalb festgelegter Zeitspannen konkrete Umsetzungsstrategien entwickeln sollten.

  • Die Kunden und Partner sollen vom Leitbild begeistert und aktiviert werden, also beispielsweise die Dienstleistungspotenziale besser ausschöpfen oder jedenfalls treue Kunden bleiben. Verbreitet ist die Veröffentlichung des Leitbilds im Internet.

In der Fachliteratur gilt die Umsetzung eines Leitbildes allgemein als Schwachpunkt. Als zentrale Instrumente zur Umsetzung des Leitbildes kann man Instrumente der innerbetrieblichen Kommunikation, des internen Marketing und der externen Öffentlichkeitsarbeit nennen.

  • Die innerbetriebliche Kommunikation betrifft den Austausch der Mitarbeiter untereinander sowie die Kommunikation zwischen Mitarbeitern und Führung einschließlich der informellen Kommunikation in der Kaffeepause und beim Kollegenschwatz. Instrumente sind vor allem Gremien, persönliche Gespräche, Besprechungen, Arbeitsgruppen, interne Infobriefe, z.B. Berichte oder Richtlinien, Pressespiegel, Führungsstil, interne Papiere, Mitarbeiterzeitschrift, gesellige Veranstaltungen. Entscheidend ist, dass die Mitarbeiter das Leitbild nicht als Oktroy erleben, sondern als gelebte Werte.

  • Das interne Marketing umfasst die Gestaltung der Beziehungen der Bibliothek zu ihrem Unterhaltsträger. Der Unterhaltsträger muss überzeugt werden, weshalb die Bibliothek den nicht unbeträchtlichen Zuschuss braucht. Dies ist insbesondere für Öffentliche Bibliotheken bedeutsam, weil bei diesen die Entscheidungsträger (also die Gemeinderäte und die Verwaltungsspitze) und die Bibliotheksbenutzer fast völlig disjunkte Gruppen sind, während bei Spezialbibliotheken in Unternehmen und bei Universitätsbibliotheken Benutzer und Entscheidungsträger (z.B. die Professoren in den Hochschulgremien, die über die Aufteilung des Globalhaushalts der Universität entscheiden) sich eher decken. Die wichtigsten Instrumente sind ähnlich wie bei der innerbetrieblichen Kommunikation die Gremienarbeit, Jahres- u.a. Berichte, Pressespiegel, interne Papiere, Darstellungen in Zeitschriften der übergeordneten Organisation.

Zu vermeidende Fehler
Die häufigsten Fehler, die einen Leitbild-Prozess scheitern lassen können:
  1. Die Grundsätze werden von außen oktroyiert.

  2. Zu wenige Mitarbeiter beteiligen sich.

  3. Die Leitung steht nicht dahinter.

  4. Die Einführung des Leitbild-Prozesses wird nicht organisiert.

  5. Die Methoden werden falsch eingesetzt.

  6. Die Formulierungen sind nichtssagend.

  7. Die Grundsätze werden nicht im eigenen Haus und nicht außerhalb verbreitet.

  8. Die Grundsätze werden nicht erläutert.

  9. Die Realisierbarkeit ist nicht gewährleistet.

  10. Tradition und Kultur in der eigenen Organisation werden missachtet.

Nach: Gabele (1986), Eduard; Kretschmer, Helmut: Unternehmensgrundsätze. Zürich: Verlag Industrielle Organisation, S. 151–152.

  • Zielgruppen der externen Öffentlichkeitsarbeit sind die allgemeine Öffentlichkeit, vor allem tatsächliche und potenzielle Kunden und Partner der Organisation. Besonders wichtige Instrumente sich hier Führungen, Präsentationen und Demonstrationen, Vorträge und Konferenzen, Drucksachen und Websites, Pressemitteilungen, Darstellungen in Fachund Zielgruppenblättern. Auch hier kommt es maßgeblich darauf an, dass Leitbild und Leistungen der Organisation als kongruent erlebt werden können.

Dazu kommen betriebsintern einige spezielle Maßnahmen, von deren Anwendung man sich die Durchsetzung des Leitbildes verstärkt erhofft:

  • Schulungen und Fortbildungsmaßnahmen. Das angestrebte Verhalten von der Gesprächsgestaltung am Telefon bis zur Konfliktbewältigung mit unzufriedenen Kunden wird in Simulationen trainiert.

  • Workshops und Ideenwettbewerbe zu einzelnen Aspekten des Leitbildes mit dem Ziel, geeignete Umsetzungsmaßnahmen zu finden.

  • Aufgabenkritik und Stärken-Schwächen-Analysen mit dem Maßstab des Leitbildes.

  • Durchforstung der Geschäftsverteilungspläne mit dem Maßstab des Leitbildes.

  • Zielkataloge auf Team-, Abteilungs- und Referatsebene operationalisieren das Leitbild. Das Leitbild wird ein Maßstab bei der Überprüfung der erreichten Ziele. Beispiel: UB Konstanz.

  • Das Leitbild geht in Arbeitsplatzbeschreibungen und Stellenausschreibungen ein.

  • Lob- und Kritik-, allgemein Mitarbeitergespräche beziehen regelmäßig die Frage ein, wieweit das Leitbild beachtet und umgesetzt wurde.

  • In die Mitarbeiterbeurteilung fließt die Frage ein, wieweit der Mitarbeiter im Sinn des Leitbildes gehandelt hat.

  • Bei Personalentscheidungen wird leitbildkompatibles Verhalten zu einem Kriterium. Dies setzt die Einbeziehung der Personalvertretung in den Prozess der Leitbildgenese voraus.

  • Installierung einer Projektgruppe oder eines Leitbildbeauftragten, der regelmäßig über Fortgang und Schwächen der Leitbildumsetzung berichtet (Evaluation).

3.2.6.9 Haben Leitbilder Wirkungen?

Die Frage, ob Bibliotheksleitbilder Wirkungen haben, ist bisher empirisch nicht umfassend untersucht worden. Ein Forschungsdesign wäre nicht leicht, weil Leitbilder naturgemäß kaum operationalisierbare Aussagen enthalten. Ein Ansatz könnte sein zu erforschen, ob die im Abschnitt 3.2.6.8 genannten Kriterien – z.B. Workshops, die konkrete Umsetzungsstrategien entwickeln, Einbeziehung von Anforderungen des Leitbilds an das Mitarbeiterverhalten in die Personalbeurteilung – angewendet werden, und dies in einem Vorher-/Nachher-Vergleich.

Löffler (2008) befragte im Sommer 2007 im Auftrag der Kommission für Bibliotheksorganisation und –betrieb des Bibliotheksverbunds Bayern die 30 deutschen wissenschaftlichen Bibliotheken mit mehr als zwei Mitarbeitern, die ein Bibliotheksleitbild im Internet veröffentlicht haben. Die Tatsache, dass nur zehn davon geantwortet haben, könnte auf einen geringen Stellenwert der Leitbilder schließen lassen.

  • Zwei dieser zehn Bibliotheken gaben ausdrücklich an, dass spätere Debatten wieder auf das Leitbild Bezug nahmen.

  • Eine Bibliothek erklärte, dass Leitbild werde regelmäßig thematisiert, eine andere hatte dies vor. In drei Fällen komme man gelegentlich auf das Leitbild zurück. Drei Bibliotheken planen eine Überarbeitung nach ein bis zehn Jahren, zwei Bibliotheken haben ihr Leitbild nach drei bis fünf Jahren überprüft.

  • In einer Bibliothek formuliert Anforderungen an Bewerber unter Bezug auf das Leitbild.

  • Insgesamt werden Leitbilder als Ausgangspunkt für Zielfindungsprozesse, Umstrukturierungen und Personalentwicklungsprozesse, ferner für die hochschulinterne Positionierung der Bibliothek und die Imagegestaltung gewertet.

  • Der Prozess der Leitbilderstellung wird mit einer Ausnahme als wertvoller Prozess

    • der Selbstverständigung,

    • der Organisationsentwicklung und

    • der Gewinnung einer Organisationsidentität angesehen.

Alles in allem kann man zusammenfassen, dass es maßgeblich darauf ankommt,

  • die Mitarbeiter in die Leitbildgenese einzubeziehen und die Leitbildgenese als einen umfassenden Kommunikationsprozess über Ziele, Profil und letztendlich die Organisationsidentität zu gestalten,

  • das Leitbild dauerhaft in der internen Kommunikation zu verankern, indem es in der betriebsinternen Fortbildung, in Workshops usw. zur Organisationsentwicklung oder zur Dienstleistungsgestaltung zum Bezugspunkt genommen wird,

  • das Leitbild dauerhaft in der externen Kommunikation zu platzieren, indem es auf der Website an prominenter Stelle auffindbar ist und bei Kommunikationsmaßnahmen immer wieder zitiert wird.

3.2.6.10 Beispiele für Bibliotheksleitbilder

WWW-Adressen geprüft und aktualisiert 7/2023

Library of Congress, Washington D.C, USA

https://www.loc.gov/about/

The Library of Congress is the largest library in the world, with millions of books, films and video, audio recordings, photographs, newspapers, maps and manuscripts in its collections. The Library is the main research arm of the U.S. Congress and the home of the U.S. Copyright Office.

The Library preserves and provides access to a rich, diverse and enduring source of knowledge to inform, inspire and engage you in your intellectual and creative endeavors. Whether you are new to the Library of Congress or an experienced researcher, we have a world-class staff ready to assist you online and in person.

Richmond Public Library Mission Statement (Kanada)

https://www.yourlibrary.ca/about/vision-mission-and-values/

Leitbild der Zentral- und Hochschulbibliothek Luzern, Schweiz

https://www.zhbluzern.ch/ueber-uns/portrait#WzExMjEsMTEzOTdd

Die ZHB Luzern – lebendiges Zentrum der Informations- und Kulturvermittlung

Mit ihrem Leitbild formuliert die ZHB das Selbstverständnis der Bibliothek, ihre Vision und ihre Leitideen, die sich mit der Organisation entwickeln und immer wieder kritisch überprüft und den Gegebenheiten angepasst werden.

Als Kantons-, Universitäts- und Hochschulbibliothek hat die ZHB bedeutenden Anteil an der kompetenten Organisation von Wissen und Information. In der Luzerner Kultur- und Bildungslandschaft ist sie fest verankert. Zu ihren zentralen Aufgaben zählt die ZHB die folgenden:

1. Sammeln und Bewahren

2. Erschliessen und Vermitteln

3. Kooperieren und Vernetzen

4. Die ZHB als Arbeitsort

1. Sammeln und Bewahren

Als öffentliche und wissenschaftliche Bibliothek sammelt und archiviert die ZHB auf der Grundlage ausformulierter Konzepte: Bücher und andere Medien für Alltag und Freizeit, für Aus- und Weiterbildung, für Lehre und Forschung. Ihre Zielgruppen sind das allgemeine Publikum, Benutzende in Aus- und Weiterbildung sowie Studierende, Dozierende und Forschende der Luzerner Hochschulen.

Spezielle Aufmerksamkeit gilt dem kulturellen Dokumentenerbe des Kantons Luzern in den Sondersammlungen (Handschriften und Alte Drucke / Bild / Musik) und den gedruckten und elektronischen Publikationen aus und über den Kanton Luzern sowie von Luzerner Autorinnen und Autoren (Lucernensia), und zwar sowohl in gedruckter als auch in digitaler Form. Sorgfältig konserviert und archiviert die ZHB ihre Bestände auch für nachfolgende Generationen und bewahrt damit einen wesentlichen Teil des kulturellen Gedächtnisses. Sie setzt dabei auf Kooperationen und moderne Lösungen z. B. mit der Kooperativen Speicherbibliothek Schweiz.

2. Erschliessen und Vermitteln

Grossen Wert legt die ZHB auf die effiziente und sorgfältige Erschliessung und Vermittlung von Büchern und anderen Medien. Dabei orientiert sie sich an den vielfältigen Bedürfnissen gegenwärtiger und zukünftiger Benutzerinnen und Benutzer. In diesen wie in anderen Kernbereichen nutzt die ZHB die Fortschritte der Informationstechnologien zur Erweiterung ihres Dienstleistungsangebots. Sie unterstützt daher aktiv die Speicherung, den Zugang und die Vermittlung digitaler Objekte und Metadaten im Sinne von Open Science. Zu den kontinuierlich ausgebauten und optimierten Angeboten zählen auch elektronische Informationsmittel, benutzungsfreundliche Recherchemöglichkeiten und attraktive Publikumsarbeitsplätze vor Ort.

Bei der Nutzung ihrer Dienstleistungen kann das Publikum auf die Beratung durch kompetente, freundliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zählen. Überdies stehen massgeschneiderte Einführungen, Beratungen und Schulungen für Studierende und das allgemeine Publikum zur Verfügung. Mit ihrer Öffentlichkeitsarbeit, z. B. Ausstellungen und Veranstaltungen, engagiert sich die ZHB für die Bekanntmachung ihrer Bestände und Dienstleistungen bei ihren Zielgruppen.

3. Kooperieren und Vernetzen

Die ZHB führt Bibliotheken im Auftrag, insbesondere für die Universität, Pädagogische Hochschule und Hochschule Luzern und ermöglicht so die Nutzung wesentlicher Synergien. Sie versteht sich als Koordinationszentrum der Institution Zone (IZ) „Region Zentralschweiz“ (RZS) innerhalb der Swiss Library Service Platform (SLSP). In der engen Kooperation mit lokalen, regionalen und nationalen Bibliotheken und anderen Bildungsinstitutionen realisiert die ZHB benutzungsfreundliche Dienstleistungen und sorgt in Zusammenarbeit mit der SLSP für die Sichtbarkeit und einfache Auffindbarkeit der Zentralschweizer Bestände auf der regionalen Rechercheplattform swisscovery RZS.

4. Die ZHB als Arbeitsort

Bibliothek ist unsere Leidenschaft. Im Zentrum unseres Engagements stehen unsere Nutzerinnen und Nutzer mit ihren unterschiedlichen Bedürfnissen. Engagiert, kooperativ und vertrauensvoll – diese Stichworte charakterisieren die internen und externen Arbeitsbeziehungen und das agile Führungsverständnis der ZHB. Klare Zielsetzungen und Prioritäten, explizite Zuständigkeiten und ein zuverlässiger Informationsfluss schaffen die Grundlage, um die Kernaufgaben zu erfüllen und neue Herausforderungen mit Erfolg anzugehen. Berufliche Weiterbildung und persönliche Entwicklung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden von der ZHB unterstützt und gefördert. Der kooperative Führungsstil und das Engagement der Mitarbeitenden sorgen für ein gutes Arbeitsklima. Für die berufsspezifische Ausbildung und den bibliothekarischen Nachwuchs setzt sich die ZHB speziell ein.

April 2007; ergänzt im April 2015 und März 2022

Leitbild der Stadtbibliothek Bremen

https://stabi-hb.de/ueber-uns/leitbild-der-stadtbibliothek

Wir sichern und vermitteln aktiv den Zugang zu dem kulturellen Erbe der Menschheit sowie dem breiten Spektrum von Wissen und aktueller Information. Wir sind in unserem Angebot neutral, schützen die Privatsphäre unserer Kund:innen und respektieren die Pluralität der Gesellschaft.

Wir bieten zentrale und dezentrale Bibliotheksdienstleistungen an, die sich sowohl an den gesellschaftlichen Entwicklungen als auch an den sich verändernden Erwartungen der Bürger:innen orientieren.

Unsere Ziele

Wir fördern als Ort des lebensbegleitenden Lernens die Lese- und Medienkompetenz. Wir unterstützen mit unseren Angeboten die außerschulische und berufliche Aus- und Fortbildung. Wir fördern die spielerische Wissensaneignung in der zunehmenden Konvergenz von Kultur, Spielen und Lernen, das Alltagsmanagement und die kreative Freizeitgestaltung sowie die intra- und interkulturelle Integration.

Unsere Arbeitsweise

Für uns sind Qualität und Effizienz im Rahmen unseres Auftrags und der Zufriedenheit unserer Kund:innen die Handlungsmaximen für unsere Dienstleistungen. Dabei berücksichtigen wir sowohl unsere finanziellen Handlungsspielräume als auch die Interessen und Anliegen unserer Kund:innen.

Wir sind als lernende Organisation innovativ und finden kreative Lösungen für unsere Aufgaben. Wir arbeiten mit Zielvereinbarungen und organisieren uns in Teams. Durch eine kontinuierliche Personalentwicklung sichern wir die Qualität unserer Dienstleistungen.

Berufsethische Grundsätze

Die Arbeit der Stadtbibliothek Bremen folgt auch den berufsethischen Grundsätzen der deutschen Bibliothekarischen Verbände.

Leitbild der Stadtbibliothek Chemnitz

https://www.stadtbibliothek-chemnitz.de/bibliothek-service/die-stadtbibliothek-1

Leitbild – Ziele

Die Stadtbibliothek Chemnitz sichert nach dem Grundprinzip der Teilhabe Menschen aus allen Kulturen, allen Altersgruppen und sozialen Schichten einen öffentlichen, barrierefreien Zugang zu aktuellen Wissensquellen in allen medialen Formen sowie zu neuen Medientechnologien.

Als zentraler Ort des lebensbegleitenden Lernens fördert sie Lesen als wesentliche Kulturtechnik, unterstützt die Vermittlung von Medien- und Informationskompetenz sowie die schulische und berufliche Aus- und Fortbildung.

Dafür erwirbt und erschließt sie aktuelle Medien, orientiert sich mit ihren Angeboten an dem Stand und den Erfordernissen der gesellschaftlichen Entwicklungen sowie an den Erwartungen der Bürgerinnen und Bürger. Sie sammelt und bewahrt Medien mit regionaler und historischer Bedeutung.

Sie bietet Raum für Kommunikation, kreative Freizeitgestaltung, Alltagsbewältigung und ist Treffpunkt. Zentral- und Stadtteilbibliotheken sind fester Bestandteil des täglichen Lebens im Quartier.

Leitbild – Wie werden die Ziele erreicht?

Die Stadtbibliothek ist als lernende Organisation innovativ und findet kreative Lösungen für ihre Aufgaben. Sie arbeitet mit Zielvereinbarungen und organisiert sich in Teams. Durch kontinuierliche Fortbildung sichert sie fachkompetentes, wirtschaftliches Arbeiten sowie die Anwendung moderner Informations- und Kommunikationsmittel und damit die Qualität ihrer Dienstleistungen.

Kooperative Führung, selbstständige, aufgeschlossene und motivierte Mitarbeitern/innen, ein offener, kritisch-konstruktiver Umgang miteinander bilden die Basis für kundenorientiertes, flexibles Handeln. Freundlichkeit und Respekt vor anderen sind selbstverständlich, gegenseitige Wertschätzung ist Grundlage der Arbeit.

Leitbild der Stadtbibliothek Springe, Niedersachsen

https://www.stadtbibliothek-springe.de/ueber-uns/leitbild/

Unser Leitbild

Ziel der Stadtbibliothek Springe ist es, den Zugang zu Medien und Dienstleistungen für Information, Bildung, Kultur und Freizeit zu schaffen, auf den speziellen Bedarf unserer Stadt und ihrer Umgebung zu reagieren und freien Zugang zur Information zu wahren. Dafür stehen unterschiedliche Medienarten und Technologien zur Verfügung. Wir sind Teil des kommunalen Dienstleistungsangebotes. Mit unserem Angebot wollen wir einen Beitrag leisten zur Lebensqualität und kulturellen Attraktivität unserer Stadt. Wir arbeiten eng mit anderen Bildungs- und Kultureinrichtungen zusammen.

Rollen

Unsere Bibliothek ist ein zentraler Ort der außerschulischen Leseförderung und Lesemotivation. Wir unterstützen dabei Schulen und Eltern durch Bereitstellung vielfältiger Medien und kooperieren mit den Schulen am Ort.

Für unsere Kunden fördern wir ein „lebensbegleitendes Lernen“. Wir sorgen für Medien zur persönlichen Lebensgestaltung, Weiterbildung und Alltagsbewältigung. Dazu gehört auch der öffentliche Zugang zu neuen Medientechnologien wie Internet und CD-ROM sowie Hilfestellungen bei der Nutzung dieser Medien. Für Schüler stehen im Medienangebot schulrelevante Materialien sowie Berufswahl-Ratgeber bereit.

Wie berücksichtigen populäre Unterhaltungsliteratur im Bestand unserer Bibliothek und stellen aktuelle Sachbücher zur Diskussion, auch hinsichtlich Zeitgeschichte, Politik, Gesellschaft und Wirtschaft. Dabei orientieren wir uns uns am Kundeninteresse und an Markttendenzen.

Angebote

Wissenschaftliche Literatur bestellen wir aus anderen Bibliotheken und setzen uns für eine schnelle Fernleihe und Online-Recherchen zu tragbaren Kosten ein. Wir sorgen für eine zügige Beschaffung aktueller Medien. Den Bestand präsentieren wir attraktiv und benutzerfreundlich und passen die Präsentation der Medien ständig neuen Anforderungen an. Unsere Bibliothek gestalten wir so, dass eine gute Atmosphäre herrscht und Leser sich wohlfühlen. Wir nehmen uns Zeit für Beratung und Auskunft im Rahmen unserer Aufgaben.

Arbeitsweise

Wir arbeiten im Team. Kundenorientierung und Servicebewußtsein bestimmen die Arbeitsprinzipien der Bibliothek. Wir begegnen unseren Kunden aufmerksam und freundlich. Durch persönliches Engagement zeigen wir dem Leser, dass er im Mittelpunkt unserer Arbeit steht. Die Nutzung der Bibliothek gestalten wir so weit möglich unbürokratisch und unkompliziert. Wir setzen unsere Ressourcen kostenbewußt und sparsam ein und nutzen dazu moderne Informationstechniken und betriebsorganisatorische Mittel. Um Dienstleistungen zu verbessern und Kosten zu sparen, arbeiten wir mit anderen lokalen und überregionalen Einrichtungen zusammen. Als eine lernende Organisation sind wir offen für neue Entwicklungen und bilden uns weiter. Unsere Angebote machen wir durch angemessene Öffentlichkeitsarbeit bekannt.

Leitbild der Landesbibliothek Oldenburg

https://www.lb-oldenburg.de/die_lbo/ueber_die_lbo.htm

Unser Leitbild

Die Landesbibliothek Oldenburg dient der Literatur- und Informationsversorgung für den Nordwesten Niedersachsens. Sie wurde 1792 als öffentlich zugängliche Bildungseinrichtung gegründet und steht auch heute allen Menschen offen.
Unser Leitbild schafft einen Rahmen für unsere Arbeit und soll für uns Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Grundlage unseres Handelns sein. Es ist Ausdruck unserer beruflichen Identität und Gemeinschaft und gibt uns Orientierung für jeden Arbeitstag.

Die Landesbibliothek Oldenburg bietet aktuelle wissenschaftliche Fachliteratur, vielfältige Sachliteratur und eine umfangreiche Sammlung historischer und regionaler Bestände. Sie eröffnet allen Interessierten nahezu kostenlos Zugang zu ihren gedruckten und elektronischen Medien.
Als Regionalbibliothek für den Nordwesten Niedersachsens sammeln wir kontinuierlich landeskundliche Publikationen. Sie finden bei uns neben Büchern und Zeitschriften auch Handschriften und Nachlässe sowie den größten Bestand an Zeitungen aus der Region in gedruckter und digitaler Form.
Als Archivbibliothek sind uns Pflege und Erhaltung unserer Sammlungen ein besonderes Anliegen. Der große Altbestand umfasst wertvolle Handschriften und gedruckte Bücher des 15. bis 19. Jahrhundert.
Unseren Besucherinnen und Besuchern bieten wir eine freundliche, ansprechende Arbeitsatmosphäre in einem zentral gelegenen, denkmalgeschützten und weitgehend barrierefreien Gebäude.

Wir garantieren ein breit gefächertes, stets aktuelles und zügig bearbeitetes Medienangebot, das wir gemäß den Interessen unserer Nutzerinnen und Nutzer und in historischer Kontinuität ergänzen. Auch unser Angebot an digitalen Medien wird stetig ausgebaut.

Wir arbeiten in allen Bereichen serviceorientiert. Die gewünschte Literatur aus den Magazinen der Landesbibliothek stellen wir in der Regel innerhalb weniger Minuten zur Ausleihe bereit. Die nicht in Oldenburg vorhandene Literatur wird schnellstmöglich aus anderen Bibliotheken besorgt. Eine wachsende Anzahl historischer und regionaler Bestände digitalisieren wir und stellen sie im Internet frei zur Verfügung.
Das Lern-und Informationszentrum (LIZ) bietet Gruppen und Einzelpersonen verschiedene Bereiche zum Arbeiten und zur Kommunikation. Unser freundliches und kompetentes Personal hilft gerne bei der Recherche und der Nutzung von Technik und Medien.
Regelmäßig laden wir zu Führungen, Ausstellungen, Vorträgen und Gesprächen in die Landesbibliothek ein. Zusätzlich bieten wir Schulungen zur Informationskompetenz, insbesondere in Zusammenarbeit mit unseren Partnerschulen.
In Kooperation mit anderen Bibliotheken und Institutionen erweitern wir unser Angebot an Dienstleistungen ständig.

Unsere Arbeitsatmosphäre ist geprägt von gegenseitiger Achtung und einem zugewandten Miteinander. Es ist uns wichtig, in unserem Haus, in dem die unterschiedlichsten Berufe vertreten sind, kollegial im Team zusammenzuarbeiten. Wir schaffen durch ständigen Informationsaustausch Transparenz und Verständnis füreinander und unterstützen uns über Abteilungen hinweg. Unsere Arbeitsbedingungen berücksichtigen die individuelle Situation der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Wir pflegen einen kooperativen Führungsstil, der konstruktive Kritik zulässt. Potenziale der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden erkannt und weiterentwickelt.
Wir sichern und fördern unsere fachliche, soziale und interkulturelle Kompetenz durch kontinuierliche Fort-und Weiterbildung. Als Ausbildungsbibliothek geben wir unsere Kenntnisse und unsere Berufserfahrung an den Nachwuchs weiter.

Die Landesbibliothek Oldenburg ist die Regionalbibliothek für den Nordwesten, ein Ort des Wissens und der Kommunikation, Teil des kulturellen Lebens in Niedersachsen.

Wir geben Wissen weiter!

Leitlinien des Leibniz-Informationszentrums Technik und Naturwissenschaften

TIB Hannover

https://www.tib.eu/fileadmin/Daten/presse/dokumente/TIB-Strategie_2018-2022_deutsch_01.pdf

  • WISSEN BEWAHREN UND ZUGANG ERMÖGLICHEN

  • EIGENE FORSCHUNG BETREIBEN

  • KOOPERATION MIT HOCHSCHULEN STÄRKEN

  • NATIONALE, EUROPÄISCHE UND INTERNATIONALE ZUSAMMENARBEIT AUSBAUEN

  • DIE TIB-STRUKTUREN ZUKUNFTSFÄHIG WEITERENTWICKELN

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